Familienleistungsgesetz

Kindergeldhöhung, Anstieg des Kinderfreibetrags und ein "Schulbedarfspaket" für einkommensschwache Familien - mit diesen Maßnahmen wollen Union und SPD die Familien entlasten.

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Dafür gestimmt
48
Dagegen gestimmt
393
Enthalten
104
Nicht beteiligt
66
Abstimmungsverhalten von insgesamt 611 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Wolfgang GerhardtWolfgang GerhardtFDP177 - Hochtaunus Enthalten
Portrait von Martin GersterMartin GersterSPD293 - Biberach Dagegen gestimmt
Portrait von Eberhard GiengerEberhard GiengerCDU/CSU267 - Neckar-Zaber Dagegen gestimmt
Portrait von Iris GleickeIris GleickeSPD198 - Suhl - Schmalkalden-Meiningen - Hildburghausen Dagegen gestimmt
Portrait von Michael GlosMichael GlosCDU/CSU251 - Schweinfurt Nicht beteiligt
Portrait von Günter GloserGünter GloserSPD245 - Nürnberg-Nord Nicht beteiligt
Portrait von Ralf GöbelRalf GöbelCDU/CSU213 - Südpfalz Dagegen gestimmt
Portrait von Hans-Michael GoldmannHans-Michael GoldmannFDP26 - Unterems Enthalten
Portrait von Diana GolzeDiana GolzeDIE LINKE60 - Brandenburg a. d.Havel - Potsdam-Mittelmark I - Havelland III - Teltow-Fläming I Nicht beteiligt
Portrait von Josef GöppelJosef GöppelCDU/CSU242 - Ansbach Nicht beteiligt
Portrait von Katrin Göring-EckardtKatrin Göring-EckardtDIE GRÜNEN194 - Erfurt - Weimar - Weimarer Land II Dafür gestimmt
Portrait von Peter GötzPeter GötzCDU/CSU274 - Rastatt Dagegen gestimmt
Portrait von Wolfgang GötzerWolfgang GötzerCDU/CSU229 - Landshut Dagegen gestimmt
Portrait von Renate GradistanacRenate GradistanacSPD281 - Calw Dagegen gestimmt
Portrait von Angelika GrafAngelika GrafSPD224 - Rosenheim Dagegen gestimmt
Portrait von Ute GranoldUte GranoldCDU/CSU207 - Mainz Dagegen gestimmt
Portrait von Dieter GrasedieckDieter GrasedieckSPD126 - Bottrop - Recklinghausen III Dagegen gestimmt
Portrait von Monika GriefahnMonika GriefahnSPD36 - Soltau-Fallingbostel - Winsen L. Dagegen gestimmt
Kerstin Griese MdBKerstin GrieseSPD106 - Mettmann II Dagegen gestimmt
Portrait von Reinhard GrindelReinhard GrindelCDU/CSU35 - Rotenburg - Verden Dagegen gestimmt
Portrait von Hermann GröheHermann GröheCDU/CSU109 - Neuss I Dagegen gestimmt
Portrait von Gabriele GronebergGabriele GronebergSPD33 - Cloppenburg - Vechta Dagegen gestimmt
Portrait von Achim GroßmannAchim GroßmannSPD89 - Kreis Aachen Dagegen gestimmt
Portrait von Michael Grosse-BrömerMichael Grosse-BrömerCDU/CSU36 - Soltau-Fallingbostel - Winsen L. Dagegen gestimmt
Portrait von Wolfgang GrotthausWolfgang GrotthausSPD118 - Oberhausen - Wesel III Dagegen gestimmt

Das Familienleistungsgesetz besteht u.a. aus folgenden Einzelmaßnahmen: Erhöhung des Steuerfreibetrags für Kinder von 5808 auf 6024 Euro. (3864 Euro Kinderfreibetrag plus 2160 Euro Erziehungsfreibetrag). Erhöhung des Kindergeldes für das erste und zweite Kind um je 10 Euro auf 164 Euro, für dritte Kinder um 16 Euro auf 170 Euro sowie für vierte und weitere Kinder um je 16 Euro auf 195 Euro im Monat. "Schulbedarfspaket": Jeweils zum Schuljahresbeginn sollen für Schülerinnen und Schüler aus Familien, die Hilfe zum Lebensunterhalt brauchen, bis zum Ende der zehnten Klasse 100 Euro für Hefte, Stifte und anderen Schulbedarf gezahlt werden. Verbesserung der steuerlichen Absetzbarkeit von Haushaltshilfen und haushaltsnahen Dienstleistungen (einschließlich Pflege und Betreuung). Bis zu einem Gesamtbetrag von 20.000 Euro sollen 20 Prozent der Aufwendungen absetzbar sein, höchstens also 4000 Euro pro Jahr.

Zu einem Zwist innerhalb der Großen Koalition kam es über die Ausweitung des Schulbedarfspakets. Die SPD wollte das Startpaket für Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur zahlen, die Unionsparteien nur bis zum 10. Schuljahr. "Vernunft zugunsten der Bildungs- und damit Zukunftschancen hilfsbedürftiger Kinder und Jugendlicher muss hier über jede parteipolitische Kleinkariertheit siegen", so der bildungs- und forschungspolitische Sprecher Jörg Tauss und die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme in einer Pressemitteilung. Alles andere wäre ein "bildungspolitischer Skandal" und ein "Tiefschlag für die Chancengleichheit in Deutschland". Der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Otto Bernhardt, und die zuständige Berichterstatterin Patricia Lips wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, es sei "ein trauriges Schauspiel", wenn die Sozialdemokraten die gescheiterte Ausweitung des Schulbedarfspakets der Union anzulasten versuchten. Zwischen beiden Fraktionen sei die Zahlung des Startpakets über das 10. Schuljahr hinaus bereits vereinbart gewesen, allerdings im Paket mit einer besseren steuerlichen Berücksichtigung von Arbeitgeberleistungen für Aufwendungen der Kinderbetreuung. Diese Vereinbarung sei von der SPD aufgekündigt worden.

Einigkeit zwischen den Koalitionspartnern herrschte dagegen bei der Ablehnung der Anträge von Linksfraktion und Bündnis 90/Die Grünen, die das Schulbedarfspaket auf alle bis 25 Jahre alten Schüler auszuweiten wollten. Auch die FDP scheiterte mit ihrem Antrag, eine Nachweispflicht einzuführen, um sicherzustellen, dass das Geld bei den Schülern ankommt. Durch das Familienleistungsgesetz sollen Familien um etwa 2,2 Mrd. Euro jährlich entlastet werden. Diese Steuerausfälle kosten Bund und Länder jeweils etwa 1 Mrd. Euro, der Rest entfällt auf die Kommunen. Die Anhebung des Kindergeldes schlägt beim Bund mit Kosten von 230 Mio. Euro zu Buche. Für das "Schulbedarfspaket" fallen beim Bund Kosten in Höhe von 119 Euro jährlich an.

 

Weiterführende Links:

Gesetzentwurf der Bundesregierung (pdf)