Aus meiner Sicht ist der erste Schritt, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern der, dass wir die Menge an Pflegeempfängern die jede Pflegekraft zu versorgen hat reduzieren müssen. Hier ist einer drer Hauptgründe für hohe Arbeitsbelastung und Zeitmangel zu sehen, der dann wiederum zu Qualitätsmängeln und Krankheitsausfällen führt. Das bedeutet aber in der Konsequenz auch, dass wir mittel- bis langfristig noch mehr Pflegepersonal benötigen, da eine höhere Personalausstattung auch mehr Pflegepersonalbedarf bedeutet. Da wir in Bayern aktuell leider verhältnismäßig wenige Pflegekräfte neu ausbilden (tatsächlich sogar weniger Pflegekräfte als im Moment jährlich in Rente gehen), bedeutet das aber auch, dass wir die Anzahl an Auszubildenden erhöhen müssen und damit auch die Anzahl an Pflegepädagogen und -pädagoginnen. Hier ist also in vielen Bereichen viel zu tun, auch die Bezahlung muss man überprüfen, da insbesondere in Ballungszentren die Mietpreise so hoch sind, dass viele Pflegekräfte nicht genügend Geld verdienen, um sich ein gutes Leben leisten zu können, weshalb der Pflegekräftemangel insbesondere in den teureren Metropolregionen in Bayern ein größeres Problem ist. Hier könnten beispielsweise Mitarbeiterwohnungen eine Lösungsmöglichkeit sein.

Grundsätzlich muss die Pflege wieder so funktionieren, dass die Menschen  ihre Arbeit für sich zufriedenstellend erledigen können. Die meisten Menschen die in die Sozialberufe aber auch in die Pflege gehen, wollen  anderen Menschen in schwierigen Situationen helfen. Wenn die Arbeitsbedingungen und die Wertschätzung so gestaltet werden, dass diese Wünsche wieder möglich sind, wird sich auch die Situation der Bewerberzahlen und auch die Länge des Verbleibs im Beruf verbessern (Diese Antwort ist etwas verkürzt, aber die grundsätzliche Richtung wird, denke ich, klar).