Sehr geehrter Herr F.,

Jahr für Jahr beklagen wir unzählige Tote, die den legalen Drogen Alkohol und Tabak zum Opfer fallen. Gleichzeitig mehren sich die Erkenntnisse der medizinischen Verwendbarkeit von Cannabis, beispielsweise in der Schmerztherapie.

Viele Menschen ziehen es vor, ab zu einen Joint zu rauchen, statt sich die gesellschaftlich akzeptierten "Feierabendbiere" zu gönnen. Unsere Polizei klagt über Nachwuchsmangel und wird über Gebühr mit Bagatelldelikten aus diesem Bereich überhäuft.

Der momentane Zwang Cannabisprodukte in der Illegalität zu erwerben, schafft Kontakte zu Dealer*innen, die auch ganz andere und gefährliche Drogen im Sortiment haben. Wir treiben Menschen in die Kriminalität und das ohne jede Alterskontrolle.

Die Legalisierung von Cannabis holt diese Menschen aus der Kriminalität, sichert die Qualität und ermöglicht uns einen effektiven Jugendschutz, weil die Abgabe auf Erwachsene beschränkt wird. Die Konsument*innen kommen viel seltener mit gefährlichen synthetischen Drogen in Kontakt und der illegale Markt würde eingedämmt.

Drogenpolitik ist am Ende jedoch Bundesangelegenheit, die wir auf Landesebene sicherlich mit anstoßen können und als Grüne auch werden. Folgerichtig ist dieses Thema nicht ganz oben in meiner Prioritätenliste, wird aber stets mitgedacht. Würde ich diesem Thema in meinem Wahlkampf eine prominente Position einräumen, wäre das unredlich.

Für Rückfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
*-------------------------------------------*
Andreas Krahl*