Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

Sie wünschen sich gemäß Ihrer öffentlichen Videobotschaft vom 23.12.2006 gerade in der Weihnachtszeit mehr Aufmerksamkeit für Menschen mit Sorgen.

Sie sagten dort, noch wichtiger als manches Geschenk sei, Zeit für Menschen zu haben, „die Sorgen haben, für Menschen, die krank sind, für Menschen, die in unserer Gesellschaft alleine leben.“ Nehmen Sie die Worte Ihrer Weihnachtsvideobotschaft selbst ernst und antworten Sie auf das Schreiben vom 20.12.2006 von Frau Karin Schäfer auf Abgeordnetentwatch. Frau Schäfer ist schwer krank und hat Sie in einer verzweifelten Situation um Ihre Hilfe gebeten.

Wie unglaubwürdig und zerrüttet das von Ihnen als langjährige Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin wesentlich mitgeprägte Verhältnis der Deutschen zur Politik geworden ist, konnten Sie in der am 27.12.2006 veröffentlichten Forsa Umfrage nachlesen: Danach glauben 82 Prozent der Deutschen, dass die PolitikerInnen auf die Interessen des Volkes keine Rücksicht nehmen.

Sie haben bisher keine einzige der über 140 Fragen von Menschen auch in höchster Not wie von Frau Schäfer beantwortet und sind damit einsame Spitze in Deutschland.

Können Sie sich vorstellen, daß Sie durch Ihre Weihnachts-Videobotschaft einerseits und durch Ihr entgegengesetztes tatsächliches Verhalten andererseits auch den Bürgern gegenüber, z.B. hier auf Abgeordnetenwatch, zur Politikverdrossenheit und zur Abwendung der Bürger von der Politik wesentlich beitragen?

Wasser predigen und Wein trinken wird übrigens schon in der Bibel gegeißelt.

Freundliche Grüße

Adler