Sehr geehrter Herr Andreas Düring,
da ich vergangene Woche im Urlaub war, entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort:

Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge haben vielfach die Zielstellungen des Bolognaprozesses verfehlt. Dazu drei Punkte:

1. Die freie Gestaltung des Studiums wurde durch viel zu viele verpflichtend zu belegende Seminare/Vorlesungen erheblich eingeschränkt. Dadurch bleibt aber mitunter die intensive Erforschung eines Themas auf der Strecke. Eine geringere Stoff- und Prüfungsdichte schafft mehr Freiraum und könnte auch dazu führen, dass mehr Studierende tatsächlich einen Abschluss machen.

2. Im Sinne des Bolognaprozesses soll auch die Mobilität der Studierenden steigen. Dazu muss die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen, die an anderen Hochschulen erbracht wurden, aber die Regel sein – und nicht die Ausnahme, wie es bisher der Fall ist.

3. Bachelor und Master gehören zusammen. Für jeden Bachelor-Absolventen muss auch ein anschließender Master-Studienplatz ohne zusätzliche Zugangsbeschränkungen zur Verfügung stehen.

Das Studium muss bis zum ersten Master-Abschluss gebührenfrei bleiben!

Mit freundlichen Grüßen
Annemarie Rentsch