Frage an Antje Blumenthal von M. M. bezüglich Familie
Hallo Frau Blumenthal,
wie Gedenken sie die Bildungsunterschiede zwischen Vorschule und Kindergarten für die Grundschule nachher auszugleichen? Wenn die Bildungspläne völlig unterschiedlich sind und zumindest im Kita-Bereich nur Empfehlungen, die nicht eingehalten werden müssen.
Noch Schlimmer, wie sollen Kinder die keine der Beiden Einrichtungen besuchen konnten diesen Bildungsrückstand aufholen?
Was passiert mit den Kindern die nicht zu den 4,5 jährigen Tests gehen oder durchfallen?
Lg
M.Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
die CDU will möglichst früh und intensiv in Bildung investieren. Nur so überwinden wir die Bildungsarmut in Deutschland. Kinder müssen früher und intensiver gefördert und gefordert werden. Dies gilt sowohl für Erziehung und Bildung vor Eintritt in die Schule als auch für die Schulzeit selbst. Dazu brauchen wir eine stärkere Verzahnung von Elternhaus, Bildung und Betreuung. Damit alle Kinder die besten Entwicklungschancen haben, will die CDU den Ausbau der Kinderbetreuung forcieren und vorschulische Sprachförderung sowie Ganztagsangebote bedarfsorientiert ausbauen.
In den kommenden vier Jahren wollen wir die Kindertagesstätten zu wirklichen Bildungsinstitutionen weiterentwickeln. Das bedeutet, dass verbindliche Bildungsstandards in die Lehrpläne aller Kindertagesstätten etabliert werden, die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher qualitativ verbessert, und die Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen verstärkt wird. Im Bereich der frühkindlichen Bildung und Betreuung streben wir eine Verbesserung der Sprachkompetenz und Einführung von Sprach- und Entwicklungsstandstests vor der Einschulung, frühere Einschulung mit 6 Jahren, Reform der Erzieher/innenausbildung und stärkere Verzahnung mit der Aus- und Fortbildung der Grundschullehrer/innen und Gebührenfreiheit für das dritte Kindergartenjahr an.
Zum Zeitpunkt der Einschulung sollen Kinder unabhängig von der besuchten vorschulischen Bildungsinstitution grundsätzlich gleichwertige Kompetenzen erworben haben. Der gesamte Ablauf des Zusammenlebens soll in der Kita auf den Bildungsprozess ausgerichtet sein. Kernstück der Bildungsempfehlungen sind die Bildungsbereiche, in denen Kinder im vorschulischen Alter Kompetenzen erwerben sollen. Zu diese Bereichen wiederum werden Fragekataloge, zu erreichende Ziele und schließlich Anregungen für eine praktische Umsetzung aufgeführt. Darüber hinaus wird erläutert, wie die Zusammenarbeit mit den Eltern und der Übergang in die Grundschule gestaltet werden sollen.
Die Einschulungsregelungen sind in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich. Der Test ist von Schule zu Schule unterschiedlich. In Hamburg kann die zuständige Behörde Kinder, die zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni das 6. Lebensjahr vollenden, unter Berücksichtigung ihrer geistigen, seelischen, körperlichen oder sprachlichen Entwicklung auf Antrag der Erziehungsberechtigten oder auf Antrag der Schule nach Anhörung der Erziehungsberechtigten für ein Jahr vom Schulbesuch zurückstellen. Zurückgestellte Kinder werden in eine bestehende Vorschulklasse aufgenommen. Die zuständige Behörde kann in begründeten Ausnahmefällen genehmigen, dass diese Kinder stattdessen eine Kindertageseinrichtung besuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Antje Blumenthal