Frage an Anton Resch bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Anton Resch
FDP
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Frage von Pierre D. •

Frage an Anton Resch von Pierre D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Resch,

mir geht es um das bayerische Schulsystem. Dazu drei Punkte:

1. Planen Sie Veränderungen an der aktuellen Situation und/oder wollen sie am dreigliedrigen Schulsystem (Mittelschule/Realschule/Gymnasium - G8) festhalten?

2. Plädieren Sie für eine Auflösung der Förderschulen oder wollen Sie diese weiterhin beibehalten?

3. Die Situation in den Schulen ließe sich durch weiter Lehrer verbessern, die Klassengrößen senken und somit die individuelle Förderung steigern. Allerdings kostet dies viel Geld. Wie stehen sie zu diesem Thema?

Mit freundlichen Grüßen
Pierre D´Antino

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr D´ Antino,

1. Planen Sie Veränderungen an der aktuellen Situation und/oder wollen
sie am dreigliedrigen Schulsystem (Mittelschule/Realschule/Gymnasium - G8)
festhalten?

das "starre Festhalten" am bisherigen Schulsystem, das mit BOS, FOS und anderen Spezialitäten und deren Fachrichtungen sehr zergliedert ist, ist ideologisch überhöht, das System dürfte sich weiterentwickeln, das Auseinderdriften in den Bundesländern sehe ich mit Sorge, denn die Zahl der "Modelle" erscheint in pädagogischen und logistischen Auswirkungen überzogen . 
Die Überschneidungen und Funktionstrennungen erscheinen nicht immer logisch und für die Kinder und Jugendlichen optimiert. Die Stadt - Land- Trennung und starre Schulsprengel-Lösungen erscheinen überholt. Das Lernen wird ( immer mehr) lebenslang organisiert werden.

2. Plädieren Sie für eine Auflösung der Förderschulen oder wollen Sie diese weiterhin beibehalten?

Ob es weiterhin 400 Förderschulen allein in Bayern geben wird, bezweifele ich, da der Trend sich fortsetzt, (der Anteil der "Förderkinder" an allgemein bildenden Schulen hat sich in 10 Jahren verdoppelt) und die politische Forderung nach Inklusion weiter Anerkennung erhält. Eine Auflösung von Förderschulen in großem Stil sehe ich nicht als Ziel, zumal die Möglichkeiten des Zusammenwirkens von beiden Seiten weiter ausgebaut werden könnten.

 3. Die Situation in den Schulen ließe sich durch weiter Lehrer verbessern, die Klassengrößen senken und somit die individuelle Förderung steigern. Allerdings kostet dies viel Geld. Wie stehen sie zu diesem Thema?

Sehr geehrter Herr D´ Antonio,
das ist eine wahre Preisfrage, nicht immer ist teurer auch besser, zumal die wahren Personal-Kosten der derzeitigen Bildungslandschaft ebenso wenig abgebildet werden, wie die wichtigen Sachkosten ( Stichworte Pensionslasten, Immobiliensanierungsstau, Ausstattungs- und Lernmittelniveau ). Dazu sollten wir den Schülern als Steuerbürger der Zukunft mehr Spielraum hinterlassen, als unsere Ausgaben nachzufinanzieren, gerade weil einmal lernen nicht reicht. Die Kosten für lebenslanges Lernen sind nicht ansatzweise abschätzbar und kaum umfassend staatlich finanzierbar. Auch wenn die Zahl der Lehrer eine große Rolle spielt, deren Arbeit ist wichtiger. So könnte ich mir vorstellen, dass weniger Verwaltung und "Bürokratie" manchmal besser wäre als ein paar Köpfe mehr. Gute Politik ist die kluge Abwägung - bevor Geld aber "sinnlos" vergeudet wird, ist es im Bildungssektor besser investiert... 

 Mit freundlichen Grüßen

Toni Resch, Augsburg