Frage an Arnold Neugebohrn bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Portrait von Arnold Neugebohrn
Arnold Neugebohrn
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Arnold Neugebohrn zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von ruth r. •

Frage an Arnold Neugebohrn von ruth r. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

hallo,arno!

weißte noch, damals mitte der 70er jahre, als Du in bremen im kb warst, war ich sympathisantin, die in oldenburg studierte! deshalb frag ich, die ich ein jahr(april 2006- juni 2007) in der damals noch pds war, was Du von Deiner kommunistischen vergangenheit in die sich anmaßend "die linke" nennende partei einbringen willst, ob Du Dich als ehemaliger kommunist siehst oder ob Du Dich auch heute so definieren würdest und ob Du in der linkspartei mitglied bist. ich bin noch immer kommunistn, aber immer überzeugter in der außerparlamentarischen opposition!

rote grüße,ruth.

Portrait von Arnold Neugebohrn
Antwort von
DIE LINKE

Hallo Ruth,

die Antwort kommt mit gewaltiger Verspätung, zugegeben. Also, ich bin Mitglied der Partei "Die Linke" und habe seit Mai 05 im Landkreis Osterholz die WASG mit aufgebaut. Den Zusammenschluss habe ich als (große) Chance gesehen, wesentliche Teile der Linken in einem Organisationsprojekt zusammenzuschließen, ohne unterschiedliche Strömungen der Linken dabei einebnen / plattwalzen zu wollen. Meine Vergangenheit im KB ist für mich eine sehr lange und schon deshalb wichtige Zeit gewesen, und ich glaube, dass es nützliche Erfahrungen sind, die ich nicht missen möchte.

Trotzdem sehe ich viele Aspekte unserer damaligen Politik heute recht kritisch; insbesondere denke ich, das leninsche Parteimodell ist entstanden aus Bedingungen der Illegalität - derart undemokratisch, dass es auf die gesamte Gesellschaft abfärbt mit seinem Anspruch, politische Hegemonie auszuüben. Ich denke heute, eine gerechte, sozialistische Gesellschaft kann nur eine absolut demokratische Gesellschaft sein mit entsprechenden Strukturen. Wenn wir wollen, dass die betroffenen Menschen sich für ihre Belange und darüber hinaus politisch engagieren, muss es das Vertrauen geben, in einem Staat mit demokratischen Grundrechten und einer unabhängigen Justiz zu leben, wo Einschüchterung und politische Drangsalierung keinen Platz haben. Nur selbstbewusste, freie und kritische Menschen werden in der Lage sein, für eine gerechte und solidarische Gesellschaft zu sorgen.

Herzlichen Gruß nach Oldenburg aus Schwanewede

Arnold