Frage an Axel Gedaschko bezüglich Umwelt

Axel Gedaschko
CDU
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Frage von John D. •

Frage an Axel Gedaschko von John D. bezüglich Umwelt

Am Sonntag sollen alle Hamburger Ihr Auto stehen lassen um auf die Umwelt aufmerksam zu machen.
Wie ich gerade erfahren habe schüttet ein einziger Dampfer die Stunde das gleiche aus wie sage und schreibe 50000! Diesel-PKW (FAKT v. 14.01.08). Wer wie ich 5 km vom Hafen entfernt wohnt macht sich da langsam echte
Sorgen.
Warum soll der Bürger sein Auto stehen lassen wenn der Hafen pro Tag mehr Feinstaub ausstößt als alle PKW in einem Monat. Oder sollen die Schiffe auch stehen bleiben?

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr David,

Beim Thema Schiffsemission sind wir bereits längst aktiv. Leider ist es so, dass die Schiffe in der Tat sehr große Emittenten sind, allerdings nur 1% der Schiffsemissionen in einem Hafen stattfinden. Da Seeschifffahrt international stattfindet, werden Anforderungen an Seeschiffe auch international ausgehandelt. Dennoch wird die Problemlösung derzeit auf nationaler und internationaler Ebene unter Hamburger Beteiligung vorangetrieben. Eine EU-Richtlinie, die auch unter Hamburger Beteiligung erarbeitet wurde, schreibt beispielsweise vor, dass ab 2010 eine deutliche Reduzierung der Schwefeldioxidemissionen - und bis zu einem gewissen Grade auch zu einer Minimierung der Staubemissionen - an den Liegeplätzen im Hafen stattzufinden hat.

Darüber hinaus wird derzeit über eine saubere Stromversorgung der Kreuzfahrt- und Containerschiffe an den Liegeplätzen in den Häfen gearbeitet. Da es sich hier um Schiffe aller Herren Länder handelt, die alle Häfen dieser Welt anfahren, gibt es derzeit noch keinen einheitlichen internationalen Standard. Die Frage, ob dies an Bord oder an den Hafenanlagen durch eine Landstromversorgung geschehen soll, ist ebenso offen, wie die lapidare Frage, welchen Stecker die Landstromanlage haben wird. Bei all unseren Planungen im Rahmen der HafenCity und dem 2. Kreuzfahrtterminal werden wir alle technischen und planerischen Voraussetzungen einer zukünftigen Landstromversorgung (Leerrohre, Kabelschächte und Freiflächen für ein Trafostation) berücksichtigen, sodass eine Nachrüstung erfolgen kann.

Wir können aber auch Positives verkünden. Der Hamburger Hafen hat bezüglich der Landstromversorgung für Binnenschiffe und Fahrgastschiffe eine Vorreiterfunktion innerhalb der deutschen Häfen. Bereits zwischen 1992 und 1994 wurde ein Großteil der Anlegestellen für Binnenschiffe mit Stromzapfsäulen ausgestattet. Diese Zapfsäulen ermöglichen es Binnenschiffen, ihre gesamte Stromversorgung während der Liegezeit über Landstrom zu beziehen. Zusätzlich zu den obigen Möglichkeiten, die Stromversorgung für Binnenschiffe über Stromzapfsäulen zu ermöglichen, sind an den St. Pauli Landungsbrücken 5 Stromzapfsäulen für Fahrgastschiffe installiert worden.

Sie sehen, auch wenn ich Ihnen heute noch kein zufriedenstellendes Ergebnis präsentieren kann, sind wir bei diesen Fragen auf einem guten Weg.

Ja, am Sonntag bitten wir alle Autofahrer des deutschen liebstes Kind einmal stehen zu lassen und Busse und Bahnen zu nutzen - der Umwelt zu liebe.

Warum? Wir als Stadt haben eines der ehrgeizigsten Klimaschutzprogramme der Republik auf den Weg gebracht, mit rund 170 Einzelmaßnahmen von der massiven Steigerung erneuerbarer Energien bis zum brandneuen Fahrradkonzept. Aber ohne eine ganz entscheidende Größe bleibt selbst dieses wirklich vorbildliche Konzept nur Stückwerk. Diese ganz entscheidende Größe sind - Sie!

Ohne Sie alle, kommen wir nicht weit genug. Klimaschutz muss Volkssport werden. Klimaschutz geht alle an, mitmachen ist leichter als man denkt.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Gedaschko