Sehr geehrter Herr Weber,

hier kann man sagen "augeschoben ist nicht aufgehoben".
Als Umweltsenator befürworte und unterstütze ich das Konzept einer Benennung des europäischen Wattenmeeres als UNESCO Weltnaturerbe natürlich. Es muss aber sichergestellt sein, dass damit keine Einschränkungen deutscher Seehafeninteressen einhergehen. Zunächst muss daher unser wichtiges Infrastrukturvorhaben, die Fahrrinnenanpassung der Elbe, rechtlich abgesichert sein. Angesichts der Bedeutung dieser Fahrrinnenanpassung für unseren Hafen und die vielen zehntausend Arbeitsplätze dort, wäre eine Zustimmung zum jetzigen Zeitpunkt nur möglich gewesen, wenn jedes Risiko ausgeräumt worden wäre. Dies ist leider nicht der Fall.

Eine Nominierung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe ist - wie jüngst die UNESCO nochmals bestätigt hat - zeitlich nicht befristet und damit auch noch später möglich. Auch Dänemark hat noch Klärungsbedarf in einigen Fragen, sodass Hamburg dann gemeinsam mit Dänemark die Anmeldung vollziehen kann.
Schon heute wird das deutsche Wattenmeer als Nationalpark umfassend geschützt. Das hamburgische Wattenmeer unterliegt dabei einem noch strengeren Schutzregime als die Wattenmeerbereiche in den Nachbarländern.

Ich werde alle Kraft daran setzen, die noch offenen Fragen zu klären und die Sorgen über mögliche Auswirkungen auf etwa die Fahrrinnenanpassung der Elbe ausräumen zu lassen, sodass eine Anmeldung des Wattenmeers als Weltnaturerbe erfolgen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Gedaschko