Frage an Barbara Steffens von Juliane K. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Steffens,
am 29.11.2010 wurden Sie in der Aktuellen Stunde vom WDR Fernsehen in Ihrer Funktion als Ministerin des Landes NRW und als zuständig für Dienstaufsicht in Alten- und Pflegeheimen zum Thema Tod in Pflegeheimen befragt.
Nun wäre in Anbetracht der anstehenden Neuwahl zum Landtag und dem Ende Ihrer Ministertätigkeit interessant zu erfahren, wie Sie dieses Thema und die von Ihnen versprochene Lösung in der Rückschau betrachten. Speziell interessiert, ob Sie mit dem von Ihnen dort angekündigten und implementierten Frühwarnsystem in den Einrichtungen für Pflege Erfolge verzeichnen konnten.
Ich stelle diese Frage als Fachjournalistin und auch als ehemals pflegende Angehörige.
Eine aktueller Newsletter vom Pflege-Selbsthilfeverbandes, Frau von Stösser, nennt Fakten im Fall einer Seniorin, wo die Tochter quasi gegen Windmühlen kämpft. Heißt: Gegen die Betreuerin. In Sorge wegen der hoch dosierten und langzeitigen Gabe von ruhigstellenden Medikamenten bewirkte die Tochter, dass die Mutter aus dem einem Heim, welches ihr den grundgesetzlich garantierten Umgang aus Art. 6 GG mittels Hausverbot verbot, in ein anderes verlegt wurde. Dort nun wird laut Auskunft des Pflegepersonals wiederum ruhiggestellt und die Tochter sieht den Tod ihrer Mutter in riesen Schritten herannahen, denn die Seniorin baut bedrohlich ab, kommt quasi gar nicht mehr zu sich und ist völlig geschwächt.
Lässt sich in solch einem Fall noch von B e t r e u u n g reden ?
Wer von solchen Zuständen hört oder liest kann es gar nicht richtig glauben... Dennoch: Hinlänglich bekannt ist zumeist den Verantwortlichen der Zusammenhang von Gewalt und Pflege und dies hat Anlass gegeben zu einer Broschüre, Gewalt und Misshandlung in der Pflege, von der Verbraucherzentrale Hamburg in Zusammenarbeit mit Polizei, BEK und TKK.
Was wollen Sie gegen diese grundrechtwidrigen Zustände zukünftig unternehmen ?
Mit freundlichen Grüßen
Juliane S. Köhl
Freie Fachjournalistin im DFJV AG