Frage an Barbara Steffens von Daniel B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Steffens,
auch Raucher möchten gerne mal einen gemütlichen Abend verbringen - daß heißt sie möchten sich in beheizten Räumen treffen, gemeinsam Essen und Trinken, reden, Musik hören, auf gemütlichen Stühlen sitzen und dabei genüßlich rauchen.
Sich, nur weil man eine Zigarette rauchen will, draußen im Regen auf die Straße zu stellen, ist keine Alternative dazu und kann bestenfalls als Demütigung bezeichnet werden.
Seit es in Restaurants nicht mehr erlaubt ist, nach dem Essen gemütlich eine Verdauungszigarette zu rauchen, ist es mir verleidet worden auswärts essen zu gehen. Und in dieser Situation befinde ich mich nicht allein, sondern die meisten Leute aus meinem Bekanntenkreis halten es genauso.
Ebenso gehen ich und viele Menschen aus meiner Umgebung nicht mehr in Diskotheken, da auch dort mitlerweile Rauchverbot herrscht und wir es als eine entwürdigende Zumutung empfinden, wie Aussätzige nach draußen verbannt zu werden, wenn wir mal eine Zigarette rauchen wollen.
Wenn jetzt, wie sie es planen, auch in Kneipen und bei Vereinsfeiern das Rauchen untersagt werden soll, würden ich und viele andere Menschen vom sozialen Leben komplett ausgeschlossen werden.
Werden sie sich dafür einsetzen, daß auch für uns eine Möglichkeit geschaffen wird, wo wir uns, gemütlich essend, trinkend und rauchend treffen können ohne gegen Gesetze verstoßen zu müssen?
mfG
Brandt
Sehr geehrter Herr Brandt,
gerne antworte ich auf Ihre Frage. Als Gesundheitsministerin ist es meine Aufgabe, mögliche gesundheitliche Gefährdungen zu minimieren. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es, wie in anderen Ländern und Bundesländern, wo gesetzlich schon das Rauchen in Kneipen und Gaststätten untersagt ist, selbstverständlich wird zu akzeptieren, dass Geselligkeit auch ohne Rauchen in Ordnung ist. Ihr Wunsch nach Gemütlichkeit darf nicht zu Lasten der Gesundheit Anderer gelebt werden.
Mit freundlichem Gruß
Barbara Steffens