Frage an Bernd Neumann von Florian S. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Neumann,
mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen , dass man meinen Sport Paintball verbieten möchte.
Ich frage mich ob es nötig ist, dass unter dem Deckmantel des "Sportschützen" deutsche Staatsbürger tötungsbereite ECHTE Waffen benutzen und zu Hause verwahren dürfen.
Wäre es nicht ein leichtes festzulegen, dass die Waffen der Sportschützen im Schützenverein bleiben müssen, dort wo der ausschließliche Einsatz dieser Waffen stattfinden sollte?
Würde dies nicht das Übel viel eher an der Wurzel packen ,indem man echte und gefährliche Waffen aus der Öffentlichkeit entfernt?
Die letzten Amokläufe wurden alle ermöglicht duch privaten Besitz echter Waffen sollte man nicht hier etwas ändern?
Mit dem Sport Paintball und dessen Spielern gibt es und gab es NOCH NIE einen Zusammenhang bei einem deutschen Amoklauf.
Und doch will man nun gegen den international verbreiteten, mit Ligen versehenen und in Deutschland schon äußerst streng reglementierten Sport vorgehen. Soweit ich informiert bin gibt es keine Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Computerspielen oder Spielen wie Paintball und resultierender steigender Gewaltneigung belegen eher im Gegenteil Studien und Experten (so nach meinem Kenntnisstand auch unser Professor für Medienpsychologie an der Tu-Chemnitz) verneinen solche Zusamenhänge.
Wiso wird den Aussagen der Fachleute nicht Rechnung getragen, darf ich nach ihrer persönliche Meinung zum Thema fragen?
Die aktuelle Entscheidung gegen Paintball ist für mich eine gefühlte kriminalisierung meiner Person. Ich kann diese politische Entscheidung nicht nachvollziehen und ich konnte auch noch keinen mündigen Wähler in meinen sozialen Umfeld finden der diese politische Entscheidung teil.
Ich appeliere an Sie, sich wenn möglich zumindest ausfürliche über Paintball und Gewaltstudien zu informieren bevor Sie einem Verbot meines Sports zustimmen.
Verbieten Sie echte Waffen im Privatbesitzt, aber bitte keine Spielgeräte.
mit freundlichen Grüßen
Florian Stephan
Sehr geehrter Herr Stephan,
für Ihre Frage vom 09.05.2009 zum Thema "Paintball" danke ich Ihnen.
Im Zusammenhang mit Winnenden hat sich die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag neben der Hauptfrage, welche gesetzgeberischen Maßnahmen die Sicherheit im Zusammenhang mit legalen Schusswaffen erhöhen, auch mit der Frage nach "Spielen" wie Laserdrome oder Paintball/Gotcha beschäftigt, welche das Verletzen oder Töten von Menschen realitätsnah simulieren.
Wir halten dieses für besorgniserregend, wenn auch nicht für zwangsläufig verbotswürdig. Daher hat sich die CDU/CSU-Fraktion für eine wissenschaftliche Prüfung der Gefährlichkeit dieser Spiele ausgesprochen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Neumann MdB
Staatsminister für Kultur und Medien