Frage an Bernd Neumann von Renate F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Neumann,
was halten Sie und Ihre Partei von den Bestrebungen, in Deutschland die Widerspruchsregelung einezuführen, wonach jeder Mensch, der nicht schriftlich widersprochen hat, im Zustand des Hirnversagens automatisch als Organspender angesehen wird? Wie stehen Sie zu der Forderung, dass wir Bürger und Wähler Anspruch darauf haben, umfassend und kritisch über das Thema Organtransplantation informiert zu werden?
Mit freundlichen Grüßen
Renate Focke
Sehr geehrte Frau Focke,
ich möchte mich für Ihre Anfrage zum Thema Organspende bedanken und antworte Ihnen gern.
Jeder Mensch, der sich für eine Organspende entscheidet, sollte diese Entscheidung ganz bewusst treffen.
Daher lehne ich die Widerspruchsregelung ab und setze mich für die Beibehaltung der geltenden Gesetzeslage ein, die eine erweiterte Zustimmungslösung vorsieht.
Viele Bürgerinnen und Bürger verbinden mit dem Thema der Organspende Ängste und Befürchtungen. Bisher haben etwa 21 % der Bevölkerung einen Organspendeausweis ausgefüllt. Andererseits warten derzeit circa 12.000 Patienten auf ein Spenderorgan.
Meiner Meinung nach ist die Organspende eine lebensbejahende Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Dazu halte ich es aber für notwendig, dieser Problematik mit umfassenden Aufklärungsmaßnahmen und Initiativen zu begegnen, denn jeder von uns kann von heute auf morgen in die Situation geraten, auf ein fremdes Organ angewiesen zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Neumann MdB
Staatsminister für Kultur und Medien