Frage an Bernhard Brinkmann von Kevin K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Brinkmann,
ich würde gerne von Ihnen wissen, wie Sie den Zusammenhalt der Gesellschaft bewerten.
Ich weiß nicht, wie Sie oder andere Politikern darüber denken, aber jedes mal, wenn ich durch eine Stadt gehe und eine obdachlose oder offensichtlich hilfsbedürftige Person sehe, frage ich mich, was die wahren Werte dieser Gesellschaft sind.
Eine Person sitzt in der Ecke und braucht Hilfe und hunderte Menschen gehen einfach an diesem Menschen vorbei und haben nichts besseres zu tun, als zu telefonieren oder diesen Menschen schief anzuschauen.
Einfach Hartz IV oder andere Gelder für sozial Benachteiligte oder auch Arbeitslosen zu erhöhen, scheint mir nicht ausreichend für die Lösung solcher gesellschaftlichen Probleme zu sein. Viel mehr sollte die Politik sich darum bemühen, Hilfsorganisationen und andere Einrichtungen zu unterstützten, um hilfsbedürftige Menschen (besonders Kinder) wieder eine echte Chance in dieser Gesellschaft zu geben.
Besonders tragisch ist meiner Meinung nach, dass viele Deutsche solche sozial benachteiligten Menschen nicht verstehen und nur in "Fußgängerzonen-Begegnungen" mit solchen Schicksalen konfrontiert werden und so etwas ohne wirkliches Nachdenken als normal hinnehmen.
Doch solch eine Vernachlässigung von Menschen, die einen Schicksalsschlag oder ähnliches hatten, darf in einer sozialen Gesellschaft doch nicht einfach als normal abgestempelt werden?
Gerade wenn ich sehe, dass die SPD in letzter Zeit in der Gesellschaft an Rückhalt verloren hat, frage ich mich, von wem solche Probleme in Zukunft ernsthaft angegangen werden. Die aktuelle Regierung scheint meiner Ansicht nach besonders in sozialen Fragen nicht sehr kompetent zu sein. Die Erhöhung von Hartz IV um 5 Euro empfinde ich persönlich als völlig unsinnig und wirkungslos.
Da ich glaube, dass die CDU als "soziale Partei" nicht wirklich geeignet ist, würde ich gerne von Ihnen wissen, ob und wie die SPD solche gesellschaftlichen Probleme in Zukunft angehen möchte.
Sehr geehrter Herr Krzyzanowski,
unsere sozialen Sicherungssysteme gewähren allen Menschen Leistungen, auf die sie einen Rechtsanspruch haben.
Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass ganz besonders Kinder in Armut leben und auch Erwachsene mit Schicksalen konfrontiert werden, die wir wieder deutlicher in den Mittelpunkt des politischen Handelns stellen müssen.
Ich teile Ihre Meinung, mehr Geld an Hilfsorganisationen, Kindergärten und Schulen direkt durchzuleiten, denn dadurch kann vor Ort deutlich besser und effektiver geholfen werden.
Die aktuelle Debatte über die Regelsätze beim ALG II (Hartz IV) führt uns erneut vor Augen, dass Bildung und Teilhabe für alle Kinder von ganz entscheidender Bedeutung sind. Darüber hinaus muss auch jeder der arbeitet, von seinem Lohn leben können (Mindestlohn). Außerdem darf man bei der Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen nicht so radikal kürzen, wie es die amtierende Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP getan hat. Darüber hinaus muss man von der Rente auch im Alter seinen Lebensabend genießen können.
Hierzu hat meine Partei entsprechende Beschlüsse gefasst, die Sie in meinem Hildesheimer Bürgerbüro anfordern können.
Zu einem persönlichen Gespräch stehe ich Ihnen sehr gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Brinkmann