Frage an Bernhard Brinkmann von Ramona C. bezüglich Familie
Ich bin eine Studentin aus HI und stehe kurz vor der Diplomarbeit. Wie viele Kommilitonen habe ich ein Auslandssemester zur Spracherweiterung und zur Öffnung des kulturellen Horizontes absolviert. Und nicht verwunderlich für mein Alter, verliebt man sich auch im Ausland.
Bei mir handelt es sich um einen jungen Marokkaner, der sich vier Jahre in Italien mit harter Arbeit seinen Lebensunterhalt verdiente, dann einen Betriebsunfall erlitt und seine Stelle verlor, ohne eine Abfindung zu behalten.
Eine andere Arbeit hat er nicht mehr gefunden und so wurde er, nachdem wir bereits ein Jahr zusammen waren, wegen Ablauf der Aufenthaltsberechtigung verhaftet, im Abschiebelager "gehalten" und vor kurzem abgeschoben.
Weil man als Marokkaner nur als gemachter Mann aus Europa zurückkehrt, sonst ist man eine Schande für die ganze Familie, kann er sich nicht zuhause sehen lassen. Das verstehen wir Europäer kaum, ist aber so.
Nun versuchen wir bereits im 3. Anlauf (zahlreiche bürokr. Hürden) zu heiraten, denn die dauernde Distanz, die vielen Reisen, die teuren Telefonate rauben mir die Energie für Leben und Studium hier. Letztendlich wollen wir nur zusammen sein und einer Arbeit nachgehen, uns etwas aufbauen und einmal eine Familie gründen, i sogar als Akademikerfrau. Mein Kind könnte dann mehrere Sprachen und wäre also sogar ein Gewinn für unsere BRD.
Leider hat uns die große Koalition nun einen großen Stein in unseren Weg gelegt: Mein Freund muss für ein Ehegattenvisum Deutschkenntnisse vorweisen.
Wie soll er sich diese aneignen? Er ist sehr intelligent hat Gymnasialabschluss, spricht Arabisch, Französisch und Italienisch. Nur kein Deutsch. Am Telefon kann ich ihn schlecht unterrichten. Das Goetheinstitut verlangt für uns unbezahlbare Summen. Er wohnt ohne Geld bei einem Bekannten und ich beziehe Bafög (Vater Handwerker,Mutter Erzieherin)
Was können wir noch tun? Muss unsere Liebe an den heutigen „Rassengesetzen“ scheitern? Oder muss ich auch auswandern?
MfG
Ramona
Sehr geehrter Frau Christina,
vielen Dank für Ihre Mail, die Sie an www.abgeordnetenwatch.de gerichtet haben.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir noch Ihre Anschrift und Telefonnummer mitteilen könnten.
Um Ihnen helfen zu können, stehe ich Ihnen auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
Meine nächste Bürgersprechstunde findet statt am
Montag, 22. Oktober 2007
16:00 - 18:00 Uhr, Bürgerbüro Hildesheim
Rathausstr. 13 B
Telefon: 05121 32681.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Brinkmann