Frage an Bruni Wildenhein-Lauterbach bezüglich Bildung und Erziehung

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Bruni Wildenhein-Lauterbach
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Frage von M. H. •

Frage an Bruni Wildenhein-Lauterbach von M. H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Wildenhein-Lauterbach!
Für mich ist inzwischen eine Frage besonders relevant: Wie halten Sie persönlich es mit dem Religionsunterricht in der Schule, der durch Ihre Partei abgedrängt oder unmöglich gemacht wird? Wären Sie bereit, sich nun doch oder weiterhin(?) für einen Wahlpflichtbereich Etrhik/Religion an den Oberschulen einzusetzen, wo wie es Ihr hochgeschätzter Parteikollege Wolfgang Thierse tut? Oder sind Sie auf der Linie des Regierenden Bürgermeisters, der die vielen Proteste gar nicht zur Kenntnis nimmt? Wie verhalten Sie sich dazu?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Heinrichs,

ich halte die Einführung von Ethik als Pflichtfach für erforderlich und sinnvoll. Berlin ist durch seine Vielfalt an Kulturen, Religionen und Weltanschauungen geprägt. Um so mehr ist es sehr wichtig, Schülerinnen und Schüler im Unterricht über die grundlegenden kulturellen und ethischen Probleme des individuellen Lebens und des Zusammenlebens zu informieren - unabhängig von ihrer eigenen kulturellen oder weltanschaulichen Herkunft. Gerade die gemeinsame Auseinandersetzung mit der eigenen Wertorientierung und anderen Weltanschauungen, Lebensauffassungen und Religionen soll die soziale Kompetenz und die ethische Urteilsfähigkeit fördern. Bei der Konzeption und Durchführung des Unterrichts muss aber mit den Kirchen eng zusammen gearbeitet werden. Insofern stehen die Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in der Verantwortung, den Ethikunterricht maßgeblich mitzugestalten und das Kooperationsangebot ernst zu nehmen. Ich meine auch, für die Betätigung als Religionslehrerin, Religionslehrer ist die Beherrschung der deutschen Sprache, um Deutsch auch im islamischen Religionsunterricht als Unterrichtssprache zu gewährleisten, zwingend notwendig. Ich kann nicht erkennen, dass mit der Einführung des Pflichtfachs Ethik der Religionsunterricht abgedrängt oder unmöglich gemacht wird. beides ist möglich. Die Statistik hat bewiesen, dass die Beteiligungsquoten an den Oberschulen am Religionsunterricht erschreckend gering sind. Ein Pflichtfach wird deshalb die Situation ab Klasse 7 erheblich verbessern, da eine große Anzahl der Schülerinnen und Schüler erstmals überhaupt Unterricht in einem Werte vermittelnden Fach haben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Bruni Wildenhein-Lauterbach