Frage an Carl-Ludwig Thiele bezüglich Umwelt

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Carl-Ludwig Thiele
FDP
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Frage von Philipp Z. •

Frage an Carl-Ludwig Thiele von Philipp Z. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Thiele.

Da sie Osnabrück ja nach der Wahl im September für weitere vier Jahre repräsentieren werden (nach ihrer Platzierung auf der Landesliste der FDP ist eine Einzug in den Bundestag mehr als wahrscheinlich), möchte ich ihnen nun zwei Fragen stellen:

1) Was sind ihre Ziele für die nächsten 4 Jahre, durch die sie der
Region Weser-Ems und insbesondere der Stadt Osnabrück im Bundestag helfen wollen?

2) Wie bewerten sie die Frage des Ausstieges aus der Atomkraft, insbesondere nach den Pannen der letzten 3 Jahre in verschiedensten Atomkraftwerken und halten sie es für angebracht die Atomkraft nach wie vor (wie es FDP und CDU/CSU vertreten) als notwendige Brückenenergieform zu deklarieren, bei der die Laufzeit der Atommeiler verlängert werden muss, nachdem momentan (Stand 27. Juli 2009) sieben Atomkraftwerke, also mehr als 1/3 vollständig heruntergefahren sind? Es wäre auch schön, wenn sie in diesem Zuge etwas zur Problematik der endgültigen Lagerung der ausgebrannten Brennstäbe sagen könnten.

Mit freundlichen Grüßen und bereits jetzt vielen Dank für ihre hoffentlich aussagekräftigen Antworten.

Philipp Zeller

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Zeller,

vielen Dank für Ihre Frage vom 29. Juli 2009, zu deren Beantwortung ich aufgrund meiner aktuellen Tour als FDP-Spitzenkandidat durch ganz Niedersachsen leider erst heute komme.

Zu meinen Zielen in Osnabrück und Umgebung: In der derzeitigen Wirtschaftskrise sind der Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze aus meiner Sicht die oberste Priorität. Deshalb werde ich mich besonders für die Region Osnabrück als Wirtschaftsstandort einsetzen. Wichtig ist hier vor allem der weitere Ausbau der Infrastruktur. Beispiele hierfür sind der Ausbau des Flughafens Münster/Osnabrück und der Weiterbau der Autobahn 33. Diese Vorhaben erhöhen die Standortqualität der Region. Die A 33 wird außerdem die Innenstädte von Verkehr, Abgasen und Unfällen entlasten. Auch der Einsatz für eine Karmann-Transfergesellschaft zur Unterstützung der ehemaligen Mitarbeiter zählt für mich zu den wirtschaftspolitischen Prioritäten.

Ich will mich jedoch nicht auf einzelne Themen beschränken, sondern werde mich überall dort betätigen, wo aus meiner Sicht liberales Engagement gefragt ist. Zum Beispiel ist mir auch die Kultur in Osnabrück wichtig, hier habe ich in letzter Zeit unter anderem die Sonderbriefmarke zur Varusschlacht angeregt und die Ersteigerung des Nussbaum-Gemäldes „Mann mit Blume“ sowie die Entscheidung zum Neubau des Eingangsbereiches des Nussbaum-Museums politisch unterstützt, um Ihnen nur einige ganz konkrete Beispiele zu nennen.

Zur Energieversorgung: Wir brauchen langfristig den Ausstieg aus der Atomkraft, die Zukunft liegt bei den regenerativen Energien. Die Atomkraft ist sachlich gesehen eine Übergangstechnologie, die wir weiterhin mit maximal möglicher Sicherheit betreiben sollten, bis die regenerativen Energien in ausreichendem Umfang grundlastfähigen Strom erzeugen können. Hier ist schon einiges geleistet worden, doch wir stecken dabei noch immer in den Kinderschuhen und können die Abdeckung des Bedarfs zum heutigen Strompreis noch nicht gewährleisten. Ich sehe es kritisch, wenn verschiedene Verbände und Parteien hier ideologische Forderungen stellen, die Strom zum Luxusgut werden lassen würden.

Die Zukunft unserer Energieversorgung kann übrigens nur sichergestellt werden, wenn auch effizienter mit der Energie umgegangen wird. Gerade im Bereich der elektrischen Energie müssen die Speichermedien ausgebaut werden.

Unabhängig vom Weiterbetrieb der Kernkraftwerke brauchen wir dringend eine sichere Lösung für den Verbleib hochradioaktiver Abfälle. Das Moratorium zur Erkundung des Salzstocks Gorleben ist aufzuheben, die Erkundungsarbeiten zügig und ergebnisoffen fortzusetzen, um eine abschließende Aussage über die Eignung des Standorts Gorleben als mögliches Endlager für hochradioaktive Abfälle treffen zu können. Die FDP strebt an, das Thema der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode zu einer endgültigen Klärung zu führen, damit es in diesem Punkt endlich Rechtssicherheit für die Erzeuger und die Bürger gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Carl-Ludwig Thiele