Frage an Catrin Schmieding bezüglich Bildung und Erziehung

Catrin Schmieding
FREIE WÄHLER
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Catrin Schmieding zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von anita h. •

Frage an Catrin Schmieding von anita h. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Schmieding,

sind Sie der Meinung, dass das Angebot an Gesamtschulen in Niedersachsen ausgebaut werden sollte?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Anita Hülsebusch

Antwort von
FREIE WÄHLER

Hallo Frau Hülsebusch,

Gesamtschulen ja – aber: hören Sie bitte bei den Äußerungen der anderen Parteien genau hin. Diese reden zwar von Gesamtschulen und länger gemeinsam lernen, aber alle vermeiden den Begriff IGS. Das hat folgenden Hintergrund: das Verteilungsverhältnis zwischen Lehrern und Schülern sieht zur Zeit wie folgt aus: IGS 10/147 (Lehrer/Schüler), KGS 10/168, Gym 10/189, Reals.10/190 u.Grunds.10/198. Wollte man alle Schulen auf IGS-Standard umstellen benötigt man dafür 10.917 zusätzl. Lehrer. Zusätzlich verlassen in den nächsten 6 Jahren 18.000 Lehrer die Schule. Zum Ausgleich hierfür befinden sich 14.000 Studenten in Ausbildung. Erhöht man nun die Anzahl der Gesamtschulen, führt das entweder zu einer großen Ungerechtigkeit oder man muss die Klassengrößen erhöhen.

Auch die gern benutzte Ausrede der sogenannten „Demographischen- Entwicklung“ ist nur Augenwischerei. Seit 1989 (damals 800.000 Schüler) haben jedes darauffolgende Jahr mehr Schüler die Schule verlassen (2004 = 1.000.000 Schüler). Das die 89er weniger Kinder bekommen haben war klar und vorhersehbar. Die Zahl der potentiellen Familien ist aber seit dieser Zeit kontinuierlich gestiegen. Die neusten Geburtenzahlen geben mir übrigens recht. 2007 sind mehr Kinder in Nieders. geboren worden als 2006. Das Aufstocken der Gesamtschulen muss daher mit viel mehr Verstand und Weitsicht durchgeführt werden als dies von den bisherigen Parteien zu erwarten ist. Es muss auch einen Prioritätenplan geben, wo zuerst und wo erst nach Vorbereitung Gesamtschulen eingeführt werden können. Dabei muss Hannover bevorzugt werden, denn hier sind die Probleme am größten. Wenn die etablierten Parteien am Drücker bleiben, gibt es eine Katastrophe für unsere Kinder.

Nur eine an die Geburtenzahlen gebundene, rechtzeitige Lehrerausbildung (Dauer 6-8 Jahre) kann hier Abhilfe schaffen. Es ist richtig, Schule mit viel Herz zu betreiben. Gut wird sie aber nur mit Verstand. Alle Zahlen und Daten sowie unser Bildungsprogramm, das eine Unterrichtsgarantie, ein Rahmengesetz für die Lehrerausbildung, Mitbestimmung bei der Schulentwicklungsplanung durch die Eltern vorsieht, können Sie nachlesen unter www.fw-hannover.de. Wir stehen zwar erst am Anfang (5-6%), aber wir sind die einzige, reale Chance für die Eltern unseres Landes. Dafür setze ich mich ein.