Frage an Christian Wulff von Thomas S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Wulff,
in ihrem Wahlprogramm schreibt die CDU Niedersachsen, dass noch keine endgültige Entscheidung über das atomare Endlager Gorleben gefallen ist, es soll stattdessen eine weitere ergebnisoffene Prüfung nach dem bestmöglichen Standort geben. Die CDU-Bundestagsfraktion lehnt eine weitere Prüfung allerdings strikt ab. Können Sie mir diese unterschiedlichen Standpunkte erklären?
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Spieler
Sehr geehrter Herr Spieler,
die Lagerung radioaktiver Abfälle ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns mit Pragmatismus und ohne ideologische Scheuklappen stellen muss. Daher fordern wir die Wiederaufnahme der ergebnisoffenen Erkundung des Standortes Gorleben und ein Ende des vom Bundesumweltministerium betriebenen Moratoriums. Eine alternative Standortsuche, wie von Sigmar Gabriel gefordert, ist nicht zielführend und verlängert lediglich den Prüfungsprozess. Eine sichere Endlagerung ist unbedingt geboten. Der Salzstock Gorleben ist in den 70er Jahren in einem anspruchsvollen Verfahren für die Erkundung ausgewählt worden, das international Maßstäbe gesetzt hat. Grundlage war ein Katalog mit u.a. geologischen, raumplanerischen und sozioökonomischen Kriterien, die bis heute Gültigkeit haben. Die Union auf Landes- und Bundesebene teilen den Wunsch nach einer möglichst schnellen Klärung, ob der Salzstock Gorleben als Endlager geeignet ist. Wir können es nicht weiter verantworten, eine Lösung = aufzuschieben und die Problematik auf die nachfolgenden Generationen zu verlagern.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Wulff