Frage an Claudius Bartsch bezüglich Familie

Claudius Bartsch
ÖDP
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Frage von Jürgen H. •

Frage an Claudius Bartsch von Jürgen H. bezüglich Familie

Sehr geehrter H. Bartsch,

wie sieht für Sie gerechte Familienpolitik aus? Wie stehen Sie zur Gentechnik, zum Tierschutz und zum Schutz des ungeborenen Lebens?

Mit freundlichem Gruß
Jürgen H.

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Herr,

vielen Dank für Ihre Frage(n), die ich gern wie folgt beantworte:

Gerechte Familienpolitik:

Unser Sozialsystem, besonders das 1957 eingeführte Rentenrecht, hat zu einer Enteignung der Eltern und anderen schwerwiegenden gesellschaftlichen Folgen geführt. Mit dieser Enteignung muss endlich und schnell Schluss sein, denn unsere Gesellschaft ist dabei, sich aufzulösen. Gerechte Familienpolitik ist für mich die dringende Gleichstellung von Erwerbsarbeit und Erziehungsarbeit. Heißt konkret: Die Einführung eines Erziehungsgehalts! Denn das Erziehungsgehalt bedeutet die Gleichberechtigung aller Eltern und schafft echte Wahlfreiheit für Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder.

Gentechnik:

Gentechnik, auch "grüne Gentechnik", lehne ich kategorisch ab. In der bereits heute praktizierten Gentechnik vollzieht sich das, was als "Gotteskomplex" bezeichnet wird: Der Mensch verliert sein Maß und verliert sich selbst. Leider ist zu befürchten, dass die Gentechnik unaufhaltsam fortschreitet. Damit wird sie nicht mehr rüchholbar sein, außer Kontrolle geraten und Wirklichkeiten schaffen, die wir uns vielleicht gar nicht vorstellen wollen.

Tierschutz:

Tiere sind unsere Mitgeschöpfe. Viele Tiere fühlen und leiden wie wir Menschen. Dass, war wir Menschen oft mit Tieren tun, kann ich nur als "abartig" bezeichnen. Besonders in den Todesfabriken der Schlachthäuser und der Massentierhaltung. Der Umgang mit Tieren spiegelt zudem den Umgang mit uns selber ab. Leo Tolstoi hat gesagt: "Solange es Schlachthöfe gibt, solange wird es Schlachtfelder geben." Auf der Welt gibt es viele Schlachtfelder.... Im Tierschutz ganz wichtig für mich: Eine Haltung zu entwickeln, dass Tiere keine Gegenstände, sondern unsere Mitgeschöpfe sind. Daraus ergibt sich wie von selbst das Verbot von: Massentierhaltung, das millionenfache Schreddern männlicher Küken, das grundsätzliche Verbot von Tierversuchen, und...

Schutz ungeborenen Lebens:

Der Schutz ungeborenen Lebens hat für mich höchsten Stellenwert. Sehr gut finde ich, dass meine Partei, die ÖDP, ins Grundatzprogramm geschrieben hat: "Wir glauben, dass Leben in all seinen Ausprägungen - Pflanzen, Tiere, Menschen - heilig und damit schützenswert sind." Hinter dieser Aussage stehe ich absolut!

Dennoch muss ich etwas hinzufügen, bitte aber herzlich darum, mich nicht misszuverstehen: Ich anerkenne, im Gegensatz zum Katholizismus, die Möglichkeit des Tragischen im Leben. Des Tragischen als eines unverschuldeten Scheiterns. Heißt für mich: Es können im Leben Situationen eintreten, die ich nicht will, aber dennoch tue. Es können im Leben Situationen eintreten, die Menschen, wie im Zwang, dazu bringen, ungeborenes Leben auch nicht zu schützen. Einem unverschuldeten Scheitern möchte ich menschlich begegnen.

Mit freundlichen Grüßen

Claudius Bartsch

Ökologisch-Demokratische Partei

Kreisverband Märkischer Kreis