Frage an Clemens Binninger bezüglich Recht

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Clemens Binninger
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Frage an Clemens Binninger von Max F. bezüglich Recht

Hallo, Herr Binninger,

Es wird, natürlich im Zusammenhang mit entsprechenden unschönen Ereignissen, immer wieder über das Thema "Fußball und Gewalt" diskutiert. Leider wird aus den Reihen von Politik und Polizei viel gesagt, was friedliebende(!) Fußballfans nicht nachvollziehen können.

Nun wird in der laufenden Fußball-Bundesligasaison 2013/2014 ein einziger Spieltag "unter der Woche", also Dienstag/Mittwoch, ausgetragen. Ein einziges Mal beginnen alle neun Spiele um 20.00 Uhr. Warum wurde ausgerechnet auf diesen Spieltag eine der beiden Saisonbegegnungen zwischen Dortmund und Schalke gelegt? So von wegen "keine Hochrisikospiele bei Dunkelheit", da war doch mal was - oder etwa nicht? Ist doch noch gar nicht so lange her.

Wohl DAS Hochrisikospiel überhaupt - langjährige Gegnerschaft, geringe Entfernung, zwei CL-Kandidaten, 80.000 Zuschauer!

Diese Terminierung kann doch nichts mit Dummheit oder Pech oder "Panne" zu tun haben. Ich nehme an, dass man mir eine Klage wegen Beleidigung anhängen könnte, wenn ich verbreiten würde, die Verantwortlichen bei DFB/DFL seien zu blöd, um das geschickter zu machen. Da muss es doch eine Absicht geben, eine PLANUNG! Irgendjemand will Randale im relativen Schutz der Dunkelheit haben, um hinterher wieder draufhauen zu können. Die Scharfmacher bei Politik, Polizei, DFB/DFL brauchen die Hooligans so sehr wie die Hooligans die Scharfmacher. Ist nicht anders als bei Links- und Rechtsextremisten.

Und es läuft ja auch perfekt: Schon etliche Wochen vorher wird über dieses ach so gefährliche Spiel gesprochen. Alle Beteiligten sowie die Medien haben GANZ viel Zeit, sich gründlich warmzulaufen. Glückwunsch an ichweißnochnichtgenauwen, das hast Du super hinbekommen!

Falls Politik/Polizei keine Regie geführt haben bei dieser Terminierung, dann erwarte ich von ihnen (speziell auch von Ihnen), dass sie (Sie!) von DFB/DFL nachdrücklich Auskunft verlangen, warum die Beamten unnötig zusätzlichen Gefahren ausgesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Franke,

es ist richtig, dass die Partie Dortmund-Schalke am 25.3. in eine „englische Woche“ fällt und damit auf einen Abendtermin. Warum die Partie genau auf diesen Termin fällt, kann ich Ihnen nicht im Detail erschließen. Grundsätzlich stellt sich nach Auskunft der DFL die Spielplangestaltung für die 306 Spiele in der Bundesliga wie folgt dar: Vor Beginn der Saison wird die Abfolge der Partien für die Hinrunde festgelegt. Daraus leitet sich dann logischerweise die Abfolge für die Rückrunde ab. Dabei sind eine ganze Reihe Kriterien zu berücksichtigen: Heimspiel, Auswärtsspiel, europäischer Wettbewerb, Länderspiele, Pokalspiele, andere Veranstaltungen in Stadien, Feiertage etc. Im Rahmen dieses komplizierten Prozesses teilt auch die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze, in der Fachleute von Länderpolizeien und Bundespolizei zusammenarbeiten, ihre Sicherheitsbedenken für einzelne Partien oder Termine mit. Dabei spielen Überlegungen zu rivalisierenden Fangruppen genauso eine Rolle wie beispielsweise Großveranstaltungen oder Castortransporte, die bei der Polizei Einsatzkräfte binden.

Häufig wird erst einige Wochen vor einem Spieltag festgelegt, welche Partie auf welchen Spieltermin innerhalb des Spieltages gelegt wird. Dabei kann auch auf Entwicklungen reagiert werden, die nicht langfristig absehbar sind.

Ihre Unterstellung, „die Scharfmacher bei Politik, Polizei, DFB/DFL“ hätten ein Interesse daran, die Terminplanung so zu legen, dass es „Randale im relativen Schutz der Dunkelheit“ gibt „um hinterher wieder draufhauen zu können“, kann ich nicht bestätigen. Ich halte sie für absurd.

Da mich aber die Einschätzung der Fachleute interessiert, habe ich die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze um eine Bewertung gebeten.

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger