Frage an Clemens Binninger bezüglich Gesundheit

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Clemens Binninger
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Frage von Katja R. •

Frage an Clemens Binninger von Katja R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Binninger,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, der ich in vielen Punkten ausdrücklich zustimmen kann.
Was allerdings die freie Wahl des Artzes angeht, gibt es da im ländlichen Bereich oft keine Wahl, weil es nur noch einen niedergelassenen Arzt gibt.
Die meisten Menschen haben auch mit Ihrem Alltag so viel zu tun, das es zwar theoretisch die Wahlmöglichkeit nach den Bedürfnissen gibt, diese aber wohl in selten umgesetzt werden.
Wie oft haben Sie denn Ihre Krankenkasse schon gewechselt?
Bei privaten Kassen kann der Patient aber oft nicht mehr wechseln, wenn er eine gewissen Krankeit hat.

Aber es fehlt noch eine nähere Definition Ihrer Aussage :"Das Ziel des Wettbewerbs im Gesundheitswesen liegt also darin, die Bedürfnisse optimal zu erfüllen und dabei die naturgemäß begrenzten Ressourcen optimal einzusetzen."

Wessen Bedürfnisse, die der Ärtze, oder Apotheken, der Pharmahersteller oder der Krankenhäuser, oder am Ende doch die des Patienten?
Spricht denn die Gesundheit der Bevölkerung für die These, das das Ziel erreicht ist?
Die privaten Gesundheitskonzerne haben wie die Pharmahersteller wohl in erster Linie ihr monetäres Interesse im Blick, wie kann das im Wettbewerb für die Bedürnisse des Patienten zielführend sein?
Eine paar Teinehmer des Wettbewerbes verdienen dann am meisten, wenn möglich viele Menschen möglichst teure Krankheiten haben oder möglichst teure Operationen brauchen. Wie kann das den Bedürfnissen des Patienten entgegen kommen?

Niemand will ein Monopol, aber der Wettbewerb ist an dieser Stelle auch nicht zielführend, oder sehe ich das zu eng? Gibt es keinen besseren Weg, das von Ihnen beschrieben Ziel (das ich voll unterstütze) der bestmöglichen Versorgung der Bevölkerung herzustellen?

Mit freundlichen Grüssen
Katja Rauschenberg

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CDU

Sehr geehrte Frau Rauschenberg,

gerne beantworte ich auch Ihre Nachfrage.

Das Ziel des Wettbewerbs im Gesundheitswesen liegt darin, einen fairen Ausgleich zwischen den legitimen Interessen aller (!) Beteiligten herzustellen. An vorderster Stelle stehen dabei die Patienten, die zugleich auch Beitragszahler sind und das gesamte System finanzieren. Natürlich müssen Ärzte und Apotheker mit ihrer Tätigkeit auch ihren Lebensunterhalt bestreiten. Pharmaunternehmen werden nur in Forschung und Entwicklung neuer Medikamente investieren, wenn sie dadurch auch Aussicht auf angemessenen Gewinn haben. Und genau das ist wieder mit Blick auf die Interessen der Patienten zielführend.

Dort wo Markt und Wettbewerb zu keinen sinnvollen Ergebnissen führen, greift der Staat regulierend in das Gesundheitswesen ein. Das beginnt in Deutschland mit der allgemeinen Krankenversicherungspflicht und geht beispielsweise mit Regelungen zur Preisgestaltung bei Medikamenten weiter. Auch für den Wechsel zwischen privaten Krankenversicherungen gibt es gesetzliche Regelungen. Die Honorierung von Ärzten und Krankenhäusern ist ebenso reguliert. Hier unterscheidet sich Deutschland in vielen Dingen als soziale Marktwirtschaft vom Konzept der freien Marktwirtschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger