Frage an Cornelia Reinauer bezüglich Gesundheit

Cornelia Reinauer
DIE LINKE
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Frage von F.L. B. •

Frage an Cornelia Reinauer von F.L. B. bezüglich Gesundheit

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und optimale Gesundheit.
Explodierende Gesundheitskosten und steigende Lohnnebenkosten sind die wichtigsten Faktoren für Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftliche Stagnation. Daraus ergibt sich, dass die grundsätzliche Umstrukturierung des Gesundheitswesens Voraussetzung für die Lösung der sozialen Probleme unserer Zeit ist, insbesondere die Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit. Um diese Probleme zu beseitigen, ist es unabdinglich, eine sorgfältige Analyse der bestehenden Missstände des gegenwärtigen Gesundheitswesens vorzunehmen.
Unser Körper wird als Marktplatz einer Investment-Industrie missbraucht, die Krankheiten als Märkte für patentierte Medikamente und Konzernprofite ausweitet.
Das Gesundheitswesen ist unter öffentliche Kontrolle zu stellen und so eine wirksame, nebenwirkungsfreie und kostengünstige Gesundheitsversorgung für alle Menschen möglich zu machen.
Die Beendigung des Pharma-Geschäfts mit der Krankheit ist eine Voraussetzung zur Ausmerzung von Krankheiten. Diese klaren Maßnahmen werden Millionen Menschenleben retten und Milliarden Euro an Gesundheitskosten sparen.

Wie ist Ihre Meinung zu dieser Problematik?

F.L.Beyer

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Beyer,

Sie haben mir einige Fragen zum Thema Gesundheit gestellt, die ich Ihnen gern beantworten möchte. Ich bin keine Gesundheitsexpertin, habe mir aber natürlich als Politikerin eine Meinung gebildet, die sich wesentlich aus der Programmatik meiner Partei nährt, deren Vorschläge für eine solidarische Gesundheitspolitik ich unterstütze und richtig finde. Deshalb gestatten Sie mir, Ihnen auf diesem Weg kurz die Vorschläge meiner Partei vorzustellen.

Die Linkspartei.PDS strebt zur künftigen Finanzierung des Gesundheitswesens eine solidarische Bürgerversicherung an. Das heißt: Einbeziehung aller auf Basis ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit - also gemessen an allen Erwerbs- und Vermögenseinkommen -in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sowie An- und letztlich Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze. Damit sollen vor allem drei Ziele erreicht werden: erstens ein Finanzpotenzial, das eine nachhaltige Kostendeckung der GKV künftig auch unter demografisch bedingten Veränderungen und bei weiterem medizinischen Fortschritt ermöglicht,

zweitens den vor der rot-grünen Gesundheitsreform 2004 existierenden Leistungskatalog der GKV mindestens wieder herzustellen und

drittens deutliche Beitragssatzsenkungen zu ermöglichen, die die Kaufkraft der weniger einkommensstarken Bevölkerungsschichten steigern, damit Binnennachfrage und das Arbeitsplatzangebot wachsen können.

Die Linkspartei.PDS tritt dafür ein, jene Forschungseinrichtungen, auch im Bereich der Grundlangenforschung, besonders zu fördern, die aus gesamtgesellschaftlicher Sicht im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung die größte Rolle spielen. Sie sollen verstärkt mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, um die medizinische Forschung aus der einseitigen Abhängigkeit der noch allmächtigen Pharmakonzerne zu befreien. Zugleich setzt sich die Linkspartei.PDS für die Einführung der bereits früher vorgesehenen und am Widerstand der Pharma-Industrie sowie der CDU/CSU im Bundestag gescheiterten Positivliste ein, wodurch erhebliche Einsparungen im Gesundheitswesen möglich würden. Ein Teil davon könnte für die oben genannten Forschungseinrichtungen eingesetzt werden.

Ich hoffe, damit Ihre Frage beantwortet zu haben und wünsche Ihnen alles Gute

herzliche Grüße

Cornelia Reinauer