Sehr geehrter Herr Seif,
mich beunruhigt und erzürnt die Entwicklung, Organisationen wie Campact, Attac, Change.org und Ähnlichen, die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Dies ist ein in meinen Augen nicht zu rechtfertigender Akt. Denn diese Organisationen leisten Informations- und Aufklärungsarbeit, die für eine funktionierende demokratische Gesellschaft festigend und unterstützend wirken, weil sie nicht durch eine einzige Parteibrille blicken.
Wie stehen Sie zu dieser aktuellen Entwicklung?
Wollen Sie sich für eine längst erforderliche Überarbeitung unserer Abgabenordnung einsetzen?

Außerdem:
Das Thema Finanztransaktionssteuer in der jetzt von Herrn Scholz vorgesehenen Form konterkariert die ursprüngliche (zu begrüßende!) Absicht, Spekulationen an den Finanzmärkten mit Zusatzkosten zu belegen.
Belastet werden müss(t)en Transaktionen mit Derivaten und der Arbitrage-Handel bzw. Profi-Handel mittels Maschinen, der im Millisekundentakt erfolgt. Denn bei diesen Geschäften handelt es sich um Spekulationen.
Der Handel mit Aktien - gerade von Privatanlegern und in "geringeren" Stückzahlen/Volumen - muss von einer solchen Steuer ausgenommen bleiben! Gerade Deutsche beteiligen sich viel zu wenig an börsennotierten Unternehmen (egal ob diese eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde oder wenigen Millionen aufweisen) und bekämen durch dieses derzeit unsinnig formulierte Steuervorhaben ein weiteres Argument, KEINE Aktien zu kaufen.
Natürlich sollte weiterhin intensiv versucht werden, dieses Vorhaben gemeinsam in der EU durchzuführen!
Wie stehen Sie zu diesem Vorhaben?
Mit freundlichem Gruß
R. F.