Frage an Dieter Althaus von Dorle L. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Althaus,
in keiner einzigen Antwort auf dieser Seite oder in anderen Medien gibt es von Ihnen irgendeine selbstkritische Äußerung zur Arbeit der Landesregierung in den Letzten Jahren. Nirgendwo eine Aussage, das müsste man in Zukunft anders angehen. Der Volksmund würde vom großflächigem "Schönreden" sprechen.
Eine Fähigkeit zur Selbstkritik ("Evaluation") scheint mir nicht vorhanden.
Mich interessiert ehrlich, ob sie wirklich keine Fehler in Ihrer Arbeit sehen.
Falls doch, was würden sie als Fehlentscheidungen - oder revisionsbedürftige Entscheidungen benennen?
Sehr geehrte Frau Liedtke,
vielen Dank für Ihre Frage vom 4. August.
Als Thüringer Ministerpräsident geht es mir nicht darum, Thüringen und meine Politik schön zu reden. Das ist nicht mein Politikansatz.
Aber selbstverständlich stelle ich die Erfolge heraus, die die Menschen in Thüringen in den vergangenen 20 Jahren erarbeitet haben. Wir haben gemeinsam die Chancen der Freiheit gut genutzt. Dazu hat die Politik der CDU-geführten Landesregierungen seit 1990 die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt.
Dass nicht immer alles so gelingt, wie man sich dies manchmal selber wünscht oder auch manche Bürger es sich wünschen, steht außer Frage. In einem Interview anlässlich meines 50. Geburtstages im vergangenen Jahr habe ich auf die Frage "Was mein größter politischer Fehler gewesen sei?" geantwortet: die Abschaffung des Blindengeldes. Hier haben wir uns korrigiert und Thüringen zahlt weiterhin ein Blindengeld.
Ein anderes Beispiel: Im Kita-Bereich ist gut ausgebildetes und motiviertes Personal zur adäquaten Betreuung unserer Kinder unerlässlich. Hatten wir in dem dafür zuständigen Gesetz bislang Mindestanforderungen definiert und die Kommunen konnten freiwillig mehr Personal einstellen, helfen wir den Kommunen nun ganz konkret mit einer neuen Landespauschale um in den kommenden Jahren bis zu 1.000 zusätzliche Erzieherstellen zu schaffen.
Ganz klar, gesellschaftliche Entwicklungen - die Krise zeigt es gerade - erfordern immer wieder konkretes Regierungshandeln. Dabei überprüfen wir ständig die Wirkungen unserer Politik und passen unsere Entscheidungen notwendigen Erfordernissen an. Unsere Hilfen für die Thüringer Wirtschaft sind ein gutes Beispiel, wie wir schnell und unkompliziert unsere Förderinstrumente weiterentwickelt haben, damit die Thüringer Wirtschaft gestärkt aus der Krise kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Althaus