Sehr geehrter Herr Möbius,

vielen Dank für Ihre Frage vom 18. August zum derzeitigen Rentensystem und der notwendigen Weiterentwicklung.

Solange man in der bisherigen Struktur bleibt, braucht es natürlich auch zukünftig alle drei Säulen der Altersvorsorge - nämlich gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge. Die Komplettumstellung auf die private Vorsorge, wie in Ihrer Frage angesprochen, scheidet aus; das würde viele Menschen finanziell überfordern. Außerdem zeigen die Turbulenzen an den Kapitalmärkten, die wir im vergangenen Jahr hatten, dass eine rein kapitalgedeckte Altersvorsorge zu hohe Risiken hat

Nun zu Ihren Stichworten: Natürlich kommen wir an dem Umstand nicht vorbei, dass die durchschnittliche Rentenbezugsdauer immer länger geworden ist und weiter wächst, vor allem weil - Gott sei Dank - die Menschen immer länger leben. Dass dies nicht ohne Auswirkungen auf die Lebensarbeitszeit bleiben kann, ist klar, wenn man vermeiden will - und ich will das vermeiden -, dass entweder das Rentenniveau gesenkt werden muss oder die junge, im Arbeitsleben befindliche Generation völlig überfordert wird: Letzteres hätte dann über die Lohnnebenkosten wiederum negative Auswirkungen auf die Arbeitsplätze.

Eines ist mir ganz wichtig bei der Rentendiskussion: Wir dürfen nicht zulassen, dass die Generationen gegeneinander ausgespielt werden. Was wir brauchen, sind sichere und auskömmliche Arbeitsplätze sowie ausreichend Kinder. Mit meiner Familienpolitik werbe ich für Kinder und spreche jungen Eltern Mut zu, sich für ein oder mehrere Kinder zu entscheiden. Außerdem habe ich mit meinem Konzept des Solidarischen Bürgergeldes ein notwendiges Reformmodell für einen solidarischen und finanzierbaren Sozialstaat von Morgen vorgelegt, welches auch eine Reform der Rentenversicherung beinhaltet. Dazu finden Sie mehr Informationen unter www.thueringen.de/de/buergergeld.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Althaus