Frage an Dieter Althaus von Detlef S. bezüglich Bildung und Erziehung
Wenn man selbst im Landkreis nicht ohne Probleme die Schule wechseln kann, geht der "Wettbewerb" zu Lasten der Kinder. Ist Wettbewerb an dieser Stelle der richtige Weg? Immerhin gibt es im Wettbewerb nicht nur Gewinner.
Sehr geehrter Herr Schönewolf,
vielen Dank für Ihre Frage vom 19. August.
Natürlich bringt jeder Schulwechsel immer auch Anpassungsnotwendigkeiten mit sich, neue Lehrer, neue Mitschüler, zum Teil auch neuer Lernstoff. Das lässt sich nicht vermeiden und ist auch kein Argument gegen den Föderalismus im Bildungswesen. Wo stünden wir denn, wenn der Bund hier alles regeln würde - abgesehen davon, dass das Grundgesetz dies gar nicht zulässt? Wir stünden nicht so gut da wie jetzt; alle Studien von PISA bis IGLU weisen aus, dass Thüringen Spitzenplätze belegt. Würden alle Moden und Wellen, die es in diesem Bereich gibt, bundesweit mitgemacht, wäre das Bildungssystem insgesamt sicher nicht besser und das Thüringer Bildungssystem ganz gewiss schlechter. Wir setzen auf Kontinuität. Nein, Föderalismus fördert den Wettbewerb und verhindert Nivellierung auf niedrigem Niveau. Nichts gegen die notwendige Anerkennung von Abschlüssen und die Begründung von Bildungsstandards. Das aber haben auch jetzt schon in unserem föderalistisch strukturierten Bildungssystem. Also: Wir werden unseren Thüringer Weg der Leistungsorientierung und der individuellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler konsequent weiter gehen und in diesem Rahmen erforderliche Anpassungen vornehmen. Die richtige Schule für jeden - das ist unser Weg.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Althaus