Frage an Dirk Egger von Bernd K. bezüglich Bundestag
Sehr geehrter Herr Egger,
ich erhielt heute den Wahlbrief und weiß zum ersten mal nicht, wen ich wählen soll. Letztlich halte ich meine Frage aber nicht für schwierig. Jeder Entscheidungsträger müsste in der dramatischen Lage unseres Landes eigentlich für sich eine (vorläufige) Antwort im Hintergrund haben.
Da wir in unseren vielen Gesprächen und Kontakten immer wieder auf Corona-Thematik kommen und vielerlei unpräzise und verwirrende Teilmeldungen kursieren wären wir für Ihren derzeitigen Informationsstand zu folgenden Fragen dankbar:
Welche Erfahrung liegen bis dato vor über den Zusammenhang von positivem PCR-Test und einer Erkrankung?
Konkret formuliert: wenn man von 10.000 Personen mit einem positiven PCR-Test ausgeht:
Bei wievielen Personen ist das Ergebnis eine falsches Testergebnis?
Wieviele Personen werden ohne merkliche Symptome bleiben?
Wieviele Personen werden leichte Symtome bekommen?
Wieviele Personen werden unter schweren Krankheits-Symptomen leiden?
Wieviele Personen werden ins Krankenhaus behandelt werden müssen?
Wieviele Personen werden intensivmedizinisch behandelt werden?
Wieviele Personen werden eine künstliche Beatmung brauchen?
Wieviele Personen werden an Corona sterben?
Da weder Sie noch ich Virologe sind sondern Entscheidungsträger, bitte ich Sie, mich nicht an das RKI oder die anderen Informationsquellen der Landesregierung zu verweisen, da diese einerseits nicht antworten und andererseits sich nicht in der Aufgabe sehen, Abwägungen und Entscheidungen im Sinne einer Staatspolitik im Ganzen zu treffen.
Ich meine, jeder Entscheidungsträger muss, egal wie wissenschaftlich er ausgebildet ist, eine ungefähres Bild zu dem hinterfragten Geschehen haben, um die Zukunft Deutschlands gestalten zu können.
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Freundliche Grüße von B. K.
Sehr geehrter Herr Klane,
vielen Dank für Ihre Anfrage über die Seite
https://www.abgeordnetenwatch.de/
und Ihre Fragen.
Wie sie richtig anmerken sind wir beide keine Virologen und ich als
Kandidat habe natürlich keinen Zugang zu wissenschaftlicher Beratung und
fundierten Informationen, wie dies im Fall der Abgeordneten oder der
Landes- und Bundesregierung der Fall ist.
Mir ist aber bewusst, dass das Thema wird in der Öffentlichkeit
kontrovers diskutiert wird und ich bin der Überzeugung, dass auch viele
Fehlinformationen im Umlauf sind.
Corona ist nach meiner Meinung eine sehr ernste Erkrankung, deren Folgen
schwer abzusehen ist. Auch ich kenne Fälle aus meinem direkten
Freundeskreis mit keinen Symptomen, aber auch schwere Verläufe, die noch
heute erhebliche Spätfolgen haben. Letztere zeigen mir wie ernst die
Lage ist und kann daher Verharmlosung oder ähnliches nicht teilen und
halte es daher für wichtig und richtig, dass man Informationen aus
erster Hand durch Wissenschaft und z.B. RKI erhält. Bei mir haben allein
die mir bekannten Fälle bleibenden Eindruck hinterlassen und waren auch
jüngere dabei, die nicht zur "Risikogruppe" gehört haben.
Mit Blick auf den PCR Test ist nach meinem Wissen und meinen Gesprächen
davon auszugehen, dass ein Falsch-Negatives Ergebnis bei korrekter
Durchführung zum Glück nur sehr selten vorkommt. Die Zuverlässigkeit an
sich ist also sehr hoch.
Auch wenn Sie dies erwartet haben, so halte ich es für unseriös, wenn
ich hier Zahlen auf Ihre Fragen nenne, die jegliche wissenschaftliche
Basis vermissen lassen. Verfolgt man die Entwicklungen der Zahlen über
z.B. das RKI, Johns Hopkins oder der lokalen Presse für den
Zollernalbkreis, dann sieht man wie diese sich jeweils entwickelt haben.
Dies gilt in unserem Fall auch im ZAK für z.B. Zahlen wie die Belegung
der Intensivbetten bei uns vor Ort.
Allein die Zahl der Menschen die an oder mit Corona gestorben sind ist
mit mittlerweise knapp 65000 extrem hoch und sollte uns zu denken geben.
Mir ist es viel wichtiger, dass künftig nicht nur rein die Inzidenz
betrachtet werden, sondern auch die Art des Infektionsgeschehens (z.B.
diffus, oder konkret zurordenbar), Belegung der Intensivbetten um die
wichtigsten Kriterien zu nennen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Egger
FDP Landtagskandidat im Wahlkreis 63 - Balingen