Frage an Dorothee Büttner bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Dorothee Büttner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Maximilian Weber W. •

Frage an Dorothee Büttner von Maximilian Weber W. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Büttner,

wie und wodurch fühlen Sie sich in Ihrem Alter und ohne Berufsausbildung bzw. abgeschlossenes Studium qualifiziert im Bayerischen Landtag die Interessen unserer Region zu vertreten?

Memmingen als wirtschaftsstarke Region ist meiner Ansicht nach auf den Flughafen Memmingen angewiesen. Wie sehen Sie als Mitglieder der flughafenkritischen Partei den Allgäu Airport Memmingen? Wie könnte Memmingen gute Standortbedingungen ohne einen Flughafen gewährleisten?

Ich freue mich auf Ihre Antwort.

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Weber,

mir ist durchaus bewusst, dass ich auf Grund meines jungen Alters aus dem Gros der Kandidatinnen und Kandidaten heraussteche.

Mir fallen allerdings eine Reihe von Punkten ein, die für meine Kandidatur sprechen, trotz oder gerade wegen meines Alters:

Immer wieder wird die Forderung laut, dass Expertinnen und Experten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen auch hinsichtlich dieser Bereiche politisch mitbestimmen und mitentscheiden sollen. Als frische Abiturientin und bis vor Kurzem stark engagierte Schülervertreterin bin ich sehr gut mit der Bildungspolitik vertraut und sehr kompetent auf diesem Gebiet. Folglich stellt sich mir die Frage, wieso sollen Politikerinnen und Politiker, die schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr zur Schule gehen, alleine über die Bildungspolitik in Bayern entscheiden? Und wer garantiert mir, dass diese Leute es besser wissen als andere? Ich denke, dass ich als junge Frau sehr gut weiß, wo Veränderungsbedarf besteht und welche Kritikpunkte am bayrischen Schulsystem angebracht sind. I erachte es als sehr positiv, dass ich nicht schon seit 30 Jahren etwas anderes gemacht habe und mich dann wieder in die Schülerinnen und Schüler hineindenken muss. Bildungspolitik muss sich an die Schülerinnen und Schüler anpassen und nicht anders herum!
Ein weiterer Aspekt, der für meine Kandidatur spricht, ist die Tatsache, dass sich bei immer mehr Menschen ein politisches Desinteresse einstellt. Der Hauptgrund, der mir genannt wird, ist, dass die Politik überaltert ist und die Menschen, vor allem die jüngeren nicht mehr anspricht. Die abnehmende Wahlbeteiligung, gerade bei Erst- und Jungwählern, bestätigt diese These. Ich möchte dem entgegenwirken. Als junge Frau möchte ich dem politischen Desinteresse entgegenwirken und den Menschen zeigen, dass man am politischen Geschehen mitgestalten und mitentscheiden kann. Denn Politik kann auch von jungen Menschen gemacht werden!
Zu letzt möchte ich zu bedenken geben, dass der Landtag ein Spiegelbild der Menschen in Bayern sein sollte. Demnach sollte er also auch eine ganze Reihe junger Menschen umfassen. Nach der aktuellen Zusammensetzung dürfte es in Bayern ja längst keine Jugendlichen mehr geben!

Ich stehe dem Allgäu-Airport - erwartungsgemäß - recht kritisch
gegenüber. Memmingen ist seit Jahrzehnten eine attraktive Stadt für Unternehmen und Einzelhandel. Der Flughafen hat im Moment noch keinen großen Anteil an der Memminger Wirtschaft. Der Personenverkehr ist nicht ausgelastet und der Flughafen könnte sich ohne hohe Zuschüsse nicht halten. Die Stadt Memmingen zahlt drei Jahre lang einen hohen Betrag, mit dem sie den Flughafen subventioniert. Ich frage mich dabei, was unterstützt die Stadt wirklich?! Sind es vielleicht die Touristen, die nach Memmingen angelockt werden? Tatsache ist, dass die Fluggäste, die nach Memmingen fliegen, entweder direkt von einem Bus des Hotels abgeholt werden, das sie tief in den Alpen gebucht haben, oder sie nur deshalb nach Memmingen fliegen, weil die Flughafensteuern bei uns so niedrig sind. Außerdem denke ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Allgäu-Airport vom Personenverkehr zum Frachtverkehr umgestellt wird. In dem Falle würden wir Memminger uns den Fluglärm selbst bezahlen, durch die Steuermittel die an die Stadt Memmingen gehen.
Memmingen hat sehr große Gewerbegebiete, die durchaus eine sehr gute und erreichbare Lage haben. Memmingen kann auf unterschiedlichen Wegen sehr gut angefahren werden und ist an den Schienenverkehr angeschlossen, dessen Nutzung weiterhin ausgebaut werden könnte. Die Feinstaubbelastung ist, seitdem der Flughafen wieder in Betrieb genommen wurde, erheblich gestiegen.
Den Klimawandel bekämpft man nicht, indem man neue Flughäfen eröffnet. Es gibt Wege ohne einen Flughafen in Memmingen, die man leicht gehen kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Doro Büttner


Sehr geehrter Herr Weber, 

 

mir ist durchaus bewusst, dass ich auf Grund meines jungen Alters aus dem Gros der Kandidatinnen und Kandidaten heraussteche. 

 

Mir fallen allerdings eine Reihe von Punkten ein, die für meine Kandidatur sprechen, trotz oder gerade wegen meines Alters: 

 

Immer wieder wird die Forderung laut, dass Expertinnen und Experten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen auch hinsichtlich dieser Bereiche politisch mitbestimmen und mitentscheiden sollen. Als frische Abiturientin und bis vor Kurzem stark engagierte Schülervertreterin bin ich sehr gut mit der Bildungspolitik vertraut und sehr kompetent auf diesem Gebiet. Folglich stellt sich mir die Frage, wieso sollen Politikerinnen und Politiker, die schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr zur Schule gehen, alleine über die Bildungspolitik in Bayern entscheiden? Und wer garantiert mir, dass diese Leute es besser wissen als andere? Ich denke, dass ich als junge Frau sehr gut weiß, wo Veränderungsbedarf besteht und welche Kritikpunkte am bayrischen Schulsystem angebracht sind. I erachte es als sehr positiv, dass ich nicht schon seit 30 Jahren etwas anderes gemacht habe und mich dann wieder in die Schülerinnen und Schüler hineindenken muss. Bildungspolitik muss sich an die Schülerinnen und Schüler anpassen und nicht anders herum!  Ein weiterer Aspekt, der für meine Kandidatur spricht, ist die Tatsache, dass sich bei immer mehr Menschen ein politisches Desinteresse einstellt. Der Hauptgrund, der mir genannt wird, ist, dass die Politik überaltert ist und die Menschen, vor allem die jüngeren nicht mehr anspricht. Die abnehmende Wahlbeteiligung, gerade bei Erst- und Jungwählern, bestätigt diese These. Ich möchte dem entgegenwirken. Als junge Frau möchte ich dem politischen Desinteresse entgegenwirken und den Menschen zeigen, dass man am politischen Geschehen mitgestalten und mitentscheiden kann. Denn Politik kann auch von jungen Menschen gemacht werden!  Zu letzt möchte ich zu bedenken geben, dass der Landtag ein Spiegelbild der Menschen in Bayern sein sollte. Demnach sollte er also auch eine ganze Reihe junger Menschen umfassen. Nach der aktuellen Zusammensetzung dürfte es in Bayern ja längst keine Jugendlichen mehr geben!

 

Ich stehe dem Allgäu-Airport - erwartungsgemäß - recht kritisch gegenüber. Memmingen ist seit Jahrzehnten eine attraktive Stadt für Unternehmen und Einzelhandel. Der Flughafen hat im Moment noch keinen großen Anteil an der Memminger Wirtschaft. Der Personenverkehr ist nicht ausgelastet und der Flughafen könnte sich ohne hohe Zuschüsse nicht halten. Die Stadt Memmingen zahlt drei Jahre lang einen hohen Betrag, mit dem sie den Flughafen subventioniert. Ich frage mich dabei, was unterstützt die Stadt wirklich?! Sind es vielleicht die Touristen, die nach Memmingen angelockt werden? Tatsache ist, dass die Fluggäste, die nach Memmingen fliegen, entweder direkt von einem Bus des Hotels abgeholt werden, das sie tief in den Alpen gebucht haben, oder sie nur deshalb nach Memmingen fliegen, weil die Flughafensteuern bei uns so niedrig sind. Außerdem denke ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Allgäu-Airport vom Personenverkehr zum Frachtverkehr umgestellt wird. In dem Falle würden wir Memminger uns den Fluglärm selbst bezahlen, durch die Steuermittel die an die Stadt Memmingen gehen.  Memmingen hat sehr große Gewerbegebiete, die durchaus eine sehr gute und erreichbare Lage haben. Memmingen kann auf unterschiedlichen Wegen sehr gut angefahren werden und ist an den Schienenverkehr angeschlossen, dessen Nutzung weiterhin ausgebaut werden könnte.  Die Feinstaubbelastung ist, seitdem der Flughafen wieder in Betrieb genommen wurde, erheblich gestiegen.  Den Klimawandel bekämpft man nicht, indem man neue Flughäfen eröffnet.  Es gibt Wege ohne einen Flughafen in Memmingen, die man leicht gehen kann. 

 

Mit freundlichen Grüßen,  Doro Büttner