Frage an Edeltraud Rogée bezüglich Familie

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Edeltraud Rogée
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Frage von Karl-Heinz S. •

Frage an Edeltraud Rogée von Karl-Heinz S. bezüglich Familie

Immer mehr Familien zerbrechen auch in meiner Heimatstadt. Welche Konzepte haben Sie für ein selbstbestimmtes und familienfreundliches Leben in Sachsen-Anhalt. Wie soll eine Familienförderung konkret aussehen und welche Rolle übernimmt dabei die Frau?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für Ihr Interesse, ich möchte Ihre Frage wie folgt beantworten.

Unsere Politik ist auch darauf gerichtet, das Leben in der Familie mit Kindern zu erleichtern und nicht zu bestrafen, weder sozial noch materiell. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stressarm für alle Beteiligten zu gestalten. Deshalb setzen wir uns weiterhin für die Wiedereinführung des Rechtsanspruchs auf eine ganztägige Betreuung in einer Kindertagesstätte ein, wenn die Eltern das wünschen.

Die Sozialreformen der vergangenen Jahre (z.B. Hartz) haben die Lebenssituation vieler Familien enorm verschlechtert. Für die Sozialpolitik eines Landes bleibt heute nicht selten nur die Chance, Armut und deren Folgen zu mildern, einen Ausgleich zwischen arm und reich voranzubringen. Das nehmen wir als Herausforderung an. Deshalb wollen wir auch die flächendeckende Einführung regionaler Familienpässe befördern, die Eltern mit ihren Kindern viele neue bisher unbekannte kulturelle und soziale Angebote vor Ort eröffnen, darunter den Besuch von Museen, Schwimmbädern, Kursen der Volkshochschulen oder von Bibliotheken. Wir wollen mit einer kommunalen Sozialpauschale Angebote für Krisensituationen, wie z.B. Schuldner- und Insolvenzberatung, Ehe-, Lebens- und Erziehungsberatung, Suchtberatung u.v.m. Damit soll den Familien vor Ort geholfen werden. Die Stellung der Frau soll aus unserer Sicht gleichberechtigt sein und ein selbstbestimmtes Leben möglich machen. Deshalb sollen Frauen und Männer den gleichberechtigten Zugang zur Bildung und Ausbildung haben und für gleiche Arbeit auch das gleiche Einkommen erhalten. Ein Schritt zum existenzsichernden Einkommen, ist unsere Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von 1.400,-€ für eine Vollzeitstelle. In Unternehmen fordern wir familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein. Deshalb unterstützen wir die Gewerkschaften in ihren Forderungen nach familienfreundlichen Arbeitszeiten, Freistellungszeiten für die Kinderbetreuung und wieder Eingliederung nach dem Elternurlaub im Unternehmen. Die Frauen sollen auch das Recht haben, während des Elternurlaubs an betrieblicher Qualifikation teilzuhaben.

Zu ihren Fragen könnte ich noch viel mehr antworten. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, mit diesem Ausschnitt unserer Zielstellungen Ihre Fragen zu beantworten. Sollten Sie weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Edeltraud Rogée