Sehr geehrte Frau Bühler,

vielen Dank für Ihre Frage zur Agrarpolitik. Bei den derzeitigen Milchpreisen kann ich mir schlecht vorstellen, dass Landwirtinnen und Landwirte sich mit dem Verkauf von Milch ernähren können. Es müssen nun Verhandlungen zwischen Erzeugern und Abnehmern von Milch geführt werden, um ein angemessenes Preisniveau sicher zu stellen. Fair Trade ist nicht nur ein Konzept im Umgang mit Produkten aus Entwicklungsländern sondern sollte ein allgemeiner Standard bei Handelsbeziehungen sein, auch innerhalb der Europäischen Union und innerhalb Deutschlands!

Um immer weiter sinkenden Milchpreisen vorzubeugen, müssen ökologische und soziale Nachhaltigkeit zur Regel gemacht werden. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt sich für eine zukunftsfähige europäische Agrarpolitik ein, die auf einer nachhaltigen Wirtschafts- und Ernährungsweise basiert, also einen Ausstieg aus der alten Subventionslogik. Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen uns dafür ein, dass weder bei uns noch in Entwicklungsländern bäuerliche Existenzen durch subventionierte Überproduktion oder Exporte zerstört werden. Zudem ist es erforderlich, dass ErzeugerInnen und ihre Organisationen einen rechtlichen Rahmen haben, um ihre Erzeugungsmenge flexibel dem Bedarf anpassen zu können - damit faire Preise möglich sind und Überproduktion vermieden wird.

Um dies zu erreichen fordert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN auf europäisher Ebene mehr parlamentarische Kontrolle und Transparenz in der Agrarpolitik. Wir wollen mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten für das Europäische Parlament und die damit verbundene Transparenz, um den notwendigen Umbau von einer agrarindustriellen zu einer nachhaltigen Ernährungswirtschaft und einen vernünftigen Agrarhaushalt Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich hoffe auf Ihre Unterstützung bei der Wahl zum Europäischen Parlament am 7. Juni 2009 damit ich mich für diese agrarpolitischen Ziele im Europäischen Parlament einsetzen kann.

Herzlichste Grüße
Eva Maria Vögtle