Sehr geehrter Herr Krämer aus Lengries,

Erst einmal - ich finde die Echternacher Springprozession der CSU in Sachen Rauchverbot eher komisch. Erst verkündet man ein generelles Rauchverbot und schiebt dann auf Druck hinterher, für die derzeitige Festsaison gelte es aber noch nicht. Also, wenn schon, dann sollen alle Wies´n - und Volksfestbedienungen noch einmal so richtig zugeraucht werden, bevor nur noch Vollräusche der bayrischen Eigenart erhalten bleiben. War da etwas mit Verlusten bei den Kommunalwahlen und mit der Angst vor einem schlechten Ergebnis bei den Landtagswahlen? Raucherclubs schießen seitdem aus dem Boden - ebenfalls toleriert, Gesetz hin oder her. Auch hier spielt der Schutz der Bedienungen keine Rolle.
Es gibt keinen "Beschluss" der Linken, aber eine vertretbare Position: Obenan steht der Gesundheitsschutz der Beschäftigten, aber auch der Genuss von Speisen wird durchs Rauchen nicht gerade erhöht. Deshalb soll die rauchfreie Gaststätte der Normalfall sein. Wenn es nachvollziehbare Regelungen für "Kneipen" gibt - warum nicht. Aber Regelungen und keine faulen Tricks à la Raucherclubs.
Übrigens eine persönliche Erfahrung: Ich arbeite in einem Seminarhotel, in dem seit dem Gesetz auch an der Theke nicht mehr geraucht wird. Die Bedienung, selbst Raucherin, findet die Situation um vieles besser. Vorher "stank" es, jetzt mache die Arbeit mehr Spaß. Und die Gäste? Die rauchen eben auf der Terrasse. Im Winter muss dann ein Heizstrahler her.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Schmalzbauer