Frage an Georg Schmid bezüglich Energie

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Georg Schmid
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Frage von Stephan P. •

Frage an Georg Schmid von Stephan P. bezüglich Energie

Die CSU hält Atomkraft wirklich für eine CO2 freie Energiequelle??

Die Erneuerbare Energie hat im vergangen Jahr in Deutschaland soviel zur Bruttostromerzeugung beigetragen wie fast 10 AKW,dies ist ihnen bewust??
Quelle: Bundesumweltministerium (Bruttostromerzeugung-Datenblatt 1990-2007)

Es werden jährlich in Deutschland soviel erneuerbare Energiequellen geschaffen,die zusammen mehr als ein Atommeiler leisten.Dieser Trend zeigt deutlich auf wie ersetzbar die Atomkraft ist.
Quelle: www.bee-ev.de

DIE CSU will trotzdem immer noch an der Atomkraft festhalten??

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Philipp,

in der Tat verursacht die Kernenergie keine Kohlendioxidemissionen bei der Stromerzeugung. Aber auch wenn man die vor- und nachgelagerten Prozesse wie die Gewinnung und Aufbereitung des Brennstoffs, die Beseitigung von Reststoffen und den Bau, den Betrieb und die Entsorgung von Kraftwerksanlagen berücksichtigt, verzeichnet die Kernenergie deutlich geringere Kohlendioxidemissionen als alle anderen konventionellen Energieträger. So haben Untersuchungen sowohl der Forschungsstelle für Energiewirtschaft der Technischen Universität München als auch Forschungen des Paul Scherrer Instituts im Jahre 2007 übereinstimmend ergeben, dass die durch Kernkraftwerke verursachte Gesamtemission (in g Kohlendioxid/kWh) nur einen Bruchteil dessen beträgt, was fossile Energieträger verursachen.

Sie haben Recht, dass erneuerbare Energieträger 2007 zusammen eine Leistung erzeugt haben, die der Stromerzeugung von fast neun Kernkraftwerken entspricht - und 2007 rund 13,6 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien mehr erzeugt wurden als 2006. So positiv diese Entwicklung ist, belegen diese Zahlen aber auch, dass wir gegenwärtig und auch noch in absehbarer Zukunft nicht auf andere Energieträger verzichten können. Wir wollen den Ausbau erneuerbarer Energien (Bayern wird seinen Anteil an erneuerbaren Energien von heute zehn Prozent bis 2020 auf 20 Prozent steigern und damit die diesbezüglichen Vorgaben der EU übertreffen), werden aber sicherlich noch Jahrzehnte brauchen, bis diese auch nur annähernd unseren Energiebedarf decken können. Es wäre verheerend, wenn wir bis dahin auf die Kernkraft verzichten und stattdessen noch mehr auf fossile Energieträger setzen würden. Schließlich tragen diese entscheidend zur Kohlendioxidemissionen und damit zur Umweltverschmutzung bei - und stammen zu nicht unbeträchtlichen Teil aus Lieferländern wie Russland oder Staaten des Nahen Ostens, deren Verlässlichkeit, wie wir auch gegenwärtig wieder erleben, zweifelhaft ist.

Mit freundlichen Grüßen

Georg Schmid, MdL
Vorsitzender der CSU-Fraktion
im Bayerischen Landtag