Frage an Georg Schmid bezüglich Soziale Sicherung

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Georg Schmid
CSU
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Frage von Theodor S. •

Frage an Georg Schmid von Theodor S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Schmid,

Sie werben mit einer familienfreundlichen Politik.

Bei mir sieht es derzeit wir folgt aus.

Sohn in der Grundschule. Sport viel ein halbes Jahr aus, da kein Lehrer vorhanden ist.

Tochter im Gymnasium. Das G8 wurde völlig überstürzt eingeführt, wir
investieren viel Geld in Nachhilfe.

Älteste Tochter in der FOS, sie wird im Keller unterrichtet, da di Schule
aus allen Nähten platzt.

Für alle musste ich auch noch Büchergeld zahlen und darf zukünftig auch noch Studiengebühren bezahlen.

Ich habe das Gefühl, das wir Eltern schlecht behandelt werden, viele
Entscheidungen waren doch überstürzt und gehen zu Lasten von unseren Kindern und der Eltern.

Was wird die CSU in der Zukunft unternehmen, damit die Belastungen für Eltern schulpflichtiger Eltern sinken?

Ihr T. Schröder

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schröder,

das bayerische Schulsystem ist zahlreichen Erhebungen zufolge das mit Abstand leistungsfähigste in Deutschland und eines der besten in ganz Europa. Bayerische Schülerinnen und Schüler erreichen in allen Schulformen deutlich bessere Leistungen als ihre Altersgenossen in anderen Bundesländern. Das ist das Ergebnis einer Bildungspolitik, die sich an den Bedürfnissen der Kinder und nicht an Ideologie orientiert.

Sicher haben wir auch in Bayern mit Stundenausfall an unseren Schulen zu kämpfen. Wir tun alles dafür, dass sich das mit dem gerade begonnenen Schuljahr nachhaltig ändert. Zu diesem Zweck haben wir zum Beginn des neuen Schuljahrs 2.245 Lehrer zusätzlich eingestellt. Bis 2013 sollen Klassen an Grund- und Hauptschulen maximal 25, an weiterführenden Schulen maximal 30 Schüler umfassen. Dafür werden wir künftig pro Jahr mindestens 1.000 Lehrer zusätzlich einstellen. Durch diese Investition wird die Qualität des Unterrichts verbessert - und auch die Zeit, die ein Lehrer jedem einzelnen Schüler widmen kann, zunehmen.

Des Weiteren werden wir in den kommenden Jahren immer mehr Ganztagsschulen schaffen. Allein zum Beginn des Schuljahres 2008/09 haben wir die Zahl der gebundenen Ganztagshauptschulen von 161 auf 336 mehr als verdoppelt. Auch an den Grundschulen wird die Betreuung mit dem Beginn dieses Schuljahres stark intensiviert. So besteht mittlerweile an 1.700 statt wie bisher 1.000 Grundschulen eine Mittagsbetreuung bis 16.00 Uhr. Das entlastet viele Familien.

Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten hat sich das achtjährige Gymnasium zum Erfolgsmodell entwickelt. Seit seiner Einführung sind die Übertrittsquoten von der Grundschule auf das Gymnasium stark angestiegen: Betrugen sie im Jahre 2000 noch 31,6 % aller Zehn- bis Elfjährigen, so lag sie im Jahr 2007 schon bei 36,7 %. Das zeigt die hohe Attraktivität des G8. Durch die verbesserte Betreuung der Schüler konnte im Zeitraum von 2000 bis 2007 auch die Zahl der Wiederholer an den Gymnasien von 3,1 % auf nur noch 1,7 % gesenkt werden.

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres wird das G8 weiter optimiert. In jedem Fach wird der Stoff um ein Neuntel gekürzt und damit auf das Wesentliche konzentriert. Auch in den Schulbüchern wird künftig deutlicher zwischen Pflicht und Kür unterschieden. So wird sichergestellt, dass unsere Schüler künftig noch besser auf die Anforderungen im Studium und in der Berufswelt vorbereitet sind. Zudem gewährleistet der frühere Abschluss auch, dass Abiturienten im Wettbewerb um Studien- und Arbeitsplätze auch international gut im Rennen sind.

Durch das von Ihnen kritisierte Büchergeld konnte der Bestand der Lehrbücher an unseren Schulen nachhaltig modernisiert werden. Aus diesem Grund war es auch möglich, das Büchergeld bereits nach wenigen Jahren wieder abzuschaffen. Dagegen bleiben die Studienbeiträge unverzichtbar, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können und unsere Hochschulen noch leistungsfähiger zu machen: Die Beiträge der Studierenden fließen ausschließlich den Hochschulen zu und werden dort für die Verbesserung von Lehre und Ausstattung verwandt.

Im Übrigen ist es aus meiner Sicht schon aus sozialen Gründen kaum zu rechtfertigen, warum die akademische Ausbildung auch weiterhin ausschließlich von den Steuerzahlern - also auch von vielen Nichtakademikern und Menschen mit geringem Einkommen - finanziert werden soll, während ein Handwerker die Aufwendungen für seine Ausbildung zum Meister selbst tragen muss. Hinzu kommt, dass die meisten Hochschulabsolventen auch heute noch anschließend überdurchschnittlich verdienen. Zudem haben wir die Studienbeiträge sozialverträglich ausgestaltet. Es gibt also eine Reihe von Gründe dafür, warum sich kein leistungsfähiger und leistungswilliger junger Mensch durch die Einführung von Studienbeiträgen von einem Hochschulstudium in Bayern abhalten lassen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Georg Schmid, MdL