Frage an Gerald Weiß bezüglich Soziale Sicherung

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Gerald Weiß
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Frage von Helfried D. •

Frage an Gerald Weiß von Helfried D. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Weiß,

auf alle Fragen zum Rentenbetrug an DDR- Flüchtlingen antworten Sie mit den vom BMAS herausgegebenen Standardformulierungen, die allesamt falsch sind und deren Wahrheitgehalt auch durch ständige Wiederholung nicht größer wird.
In einem offiziellen Kommentar zum neugefaßten FRG vom 19.12.1989 heißt es:
„Der Umschwung in der sozialpolitischen Grundkonzeption kam, als sich der Gedanke der Solidarität der Generationen füreinander durchsetzte, d.h. seitdem man die Meinung vertrat, daß die gegenwärtige Generation von Beitragszahlern die Mittel für die derzeit lebende Generation von Rentenbeziehern aufzubringen habe. Damit war gleichzeitig der Gedanke ad absurdum geführt, daß die an die Vertriebenen und Flüchtlinge zu zahlenden Renten eine Last der noch bestehenden Versicherungsträger seien, für die sie keine Gegenleistung erhielten. Nunmehr war klar, daß die Beiträge der arbeitenden Schicht der Vertriebenen auch zur Finanzierung der Renten der aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen Vertriebenen beitrugen....Sozial- und auch gesellschaftspolitisches Ziel der Rente nach dem Grundsatz der Solidarität der Generationen ist u. a., daß der während des aktiven Arbeitslebens erarbeitete Lebensstandard auch für die Dauer des Rentenbezugs erhalten bleiben soll.“
Der § 256a (1) SGB VI läßt in seiner allgemeinen Formulierung die Auslegung, die das BMAS vertritt, zu. Es findet sich aber in keinem öffentlich zugänglichen Bundestags- oder Bundesratsprotokoll zum RÜG vom 21.06.91 ein Hinweis darauf, daß diese Auswirkung beabsichtigt war.
Als derzeitiger Vorsitzender des Ausschusses für A+S haben Sie Zugang zu den Drucks.und Protokollen des gleichen Ausschusses der 12. Wahlperiode. In Vorbereitung des RÜG wurden 1991 zahlreiche Institutionen und Fachleute konsultiert. Bitte nennen Sie mir ein Zitat, womit belegt werden kann, daß ein Paradigmenwechsel im Umgang mit DDR- Flüchtlingen stattfinden sollte.

MFG
Helfried Dietrich

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CDU

Sehr geehrter Herr Dietrich,

zu dem Themenkomplex "Fremdrentengesetz" kommen seit gut einem Jahr Nachfragen, die ich zunächst gerne ausführlich beantwortet habe. Zu nennen sind die Anfragen gleichen Inhalts vom 20.12.2006, 19.01.2007, 04.02.2007, 22.02.2007, 29.03.2007, 09.05.2007, 10.05.2007, 07.07.2007, 09.07.2007. Der Inhalt meiner Antworten hat Sie nicht zufriedengestellt, was ich bedaure. An der Sachlage hat sich aus meiner Sicht seither nichts geändert -- das Ergebnis einer weiteren Prüfung, die ich veranlasst habe, steht aber noch aus.

Ich bin gerne bereit, bei neuen Erkenntnissen, eine neue Antwort ins abgeordnetenwatch zu stellen. Ob und wann dies der Fall ist, kann ich Ihnen nicht abschließend beantworten.

Mit freundlichen Grüssen

Gerald Weiß