Frage an Gerd-Peter Spenst bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Gerd-Peter Spenst
WASG
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Frage von Klaus-Dieter M. •

Frage an Gerd-Peter Spenst von Klaus-Dieter M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Herr Spenst,

wie sehen Sie das Problem Mobbing am Arbeitsplatz?

Ich würde von Ihnen gerne zu erfahren, inwieweit Sie sich als Politker für die vielen Mobbingopfer einsetzen. Denn die bestehenden Gesetze scheinen für den Schutz der Betroffenen nicht auszureichen.

Mobbing ist nicht nur ein Problem von Betroffenen, sondern auch für die Volkswirtschaft. Aktuelle Studien gehen von derzeit einer über Million Mobbingopfern in Deutschland aus. Eine Folge dieses Phänomens sind geschätzte Kosten in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro (laut MobbingLine).

Die Bundesärztekammer schätzt:
1 Million Mobbingopfer;
jährlich 120.000 neue Opfer;
jährlich ca. 6.000 Mobbing-Tote durch Selbstmord;
Kosten gesamt ca. 30 Milliarden DM jährlich Steuern.

Landesarbeitsgerichtes Erfurt vom 15.02.2001:

"Der Staat, der Mobbing in seinen Dienststellen und in der Privatwirtschaft zulässt oder nicht ausreichend sanktioniert, kann sein humanitäres Wertesystem nicht glaubwürdig an seine Bürger vermitteln und gibt damit dieses Wertesystem langfristig dem Verfall preis."

Was gegen Stalking möglich war, so sollten Arbeitnehmer auch gegen Mobbing geschützt werden. Oder?

MfG
Klaus-Dieter May
www.mobbing-web.de

So sehen andere Politiker das Problem Mobbing, s. Link:
http://www.mobbing-web.de/html/kommentare_von_politiker_und_a.html

Antwort von
WASG

Sehr geehrter Herr May,

ich bedanke mich zunächst einmal für Interesse und für ihre spannende Frage. Auch finde ich es enorm Wichtig das Bürger sich wie sie sich für solche Themen stark machen.

Leider fällt das Thema Mobbing nicht gerade in meinen Bereich, (Wirtschaft und Wirtschaftsförderung ) und ich kenne auch nicht die aktuelle Gesetzeslage. Ich bin jedoch der Auffassung dass wenn die Gesetze nicht ausreichen sie den Belangen angepasst werden müssen. Natürlich habe ich auch eine eigene Meinung zu diesem schwierigen Thema und vertrete folgende Ansicht.

Die Hauptverantwortung liegt bei den Unternehmern und den Vorgesetzten im Betrieb. Sie haben meiner Meinung nach eine Führsorgepflicht ihren Abhängig Beschäftigten gegenüber. Diese Vorgesetzten müssen wenn ein Fall bekannt wird sofort einschreiten und solches Verhalten unterbinden. Ich denke aber auch dass in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und einer Politik die den Armen nimmt und den Reichen alle Vorteile verschafft, unter den in Beschäftigung stehenden Menschen, die Bereitschaft auf andere ( schwächere ) Druck auszuüben enorm beeinflusst. Zu Zeiten der Vollbeschäftigung gab es zwar auch Mobbing aber nicht in diesem Ausmaß. Für mich steht außer Frage das nur eine Änderung des politischen Verhaltens der regierenden (endlich die Arbeitslosigkeit bekämpfen und nicht die Arbeitslosen) auch eine Änderung im Verhalten der Menschen hervorrufen wird. Sichere und entsprechend Bezahlte Arbeitsplätze sind der beste Garant für faires Verhalten der Beschäftigten.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Spenst