Frage an Hans-Christian Ströbele bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Robert D. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Robert D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ströbele,

auf der Internetseite http://www.vielfalt-als-chance.de herausgegeben von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, ist zu lesen:

“Menschen mit Zuwanderungshintergrund sind eine wichtige Zielgruppe: Allein die 2,5 Millionen in Deutschland lebenden Türken haben eine Kaufkraft von 17 Milliarden Euro. Das entspricht dem Niveau des Saarlands”

Dies entspricht lediglich einer Kaufkraft 6800,00 € pro Kopf, der Durchschnitt liegt bei ca. 18.000 €.

Dazu hätte ich einige Fragen:

1. Ist Ihnen bekannt warum die Kaufkraft derart gering ist?
2. Wie viel dieser Kaufkraft besteht aus Transferleistungen des Staates?
3. Wie viel dieser Kaufkraft ist selbst erwirtschaftet worden?

Von mir bekannten Zöllnern wird berichtet, dass es an der Tagesordnung ist, dass größere Barbeträge von türkischen Mitbürgern in die Türkei transferiert werden. Diese “Kaufkraft” verbleibt also nicht in Deutschland. Die Fragen hierzu;

4. Wie hoch sind die angemeldeten ausgeführten Beträge?
5. Wie hoch ist die geschätzte Dunkelziffer von diesen ausgeführten Beträgen?

Wie hoch ist der wirtschaftliche Gewinn für Deutschland durch diese Migrantengruppe, wenn die Kosten für Gesundheit (inkl. die in der Türkei mitversicherten Personen), Integration und Strafverfolgung abgezogen werden?

Mit freundlichen Grüßen R.Dupuis

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dupius.

Erkenntnisse und Zahlen zur Kaufkraft der in Deutschland lebendenden Menschen türkischer Herkunft liegen mir nicht vor. Auch nicht zur Höhe oder zum Zweck von deren Überweisungen ins Ausland. Sie beziehen sich auf eine Veröffentlichung der Bundesregierung. Ich rate Ihnen, sich wegen Ihrer Fragen zur Kaufkraft, zu Transferleistungen und Überweisungen ins Ausland dorthin zu wenden.
Ich weiß nur, daß die Arbeitslosigkeit unter Zugewanderten besonders hoch und die Bezahlung ihrer Arbeit häufig besonders gering ist. Darin könnte ein Grund für geringe Durchschnittseinkommen und Kaufkraft liegen.
Im übrigen beurteile ich Bevölkerungsgruppen nicht nach ihrem "wirtschaftlichen Gewinn für Deutschland".

Mit freundlichem Gruß
Ströbele