Frage an Hans-Christian Ströbele bezüglich Innere Sicherheit

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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Max K. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Max K. bezüglich Innere Sicherheit

Hallo Herr Ströbele

Der Berliner Oberstaatsanwalt Reusch sagte in einem Interview mit inforadio:

"Insbesondere junge Mädchen sind häufig Opfer sexueller Übergriffe, jedenfalls von Beschimpfungen: "Deutsche Schlampe! Deutsche Hure! Deutsche Nutte!" Die Täter sind fast immer junge Moslems. Unsere Täter sprechen dem Gegenüber Menschqualität ab. Ja, fast schon ein rassistischer Konflikt deutet sich da an, denn es mehrt sich auch die Zahl der eindeutig deutschfeindlichen Übergriffe. Man sieht bei ihnen die klare Tendenz, den anderen zu verachten, weil er eben kein Moslem ist, sonder weil er ein ungläubiger Hund ist und weil man der Auffassung ist, den kann man auch behandeln wie einen Hund. Mitleid mit dem Opfer, also ein menschliches Mitempfinden: völlig unbekannt!"

Mein Frage, lieber Herr Ströbele, was tut Ihre Fraktion, was tun Sie gegen den immer mehr umsichgreifenden Rassismus gegen Deutsche? Können Sie verstehen, daß viele Deutsche, vor allem wir Älteren, große Angst vor dieser Gewalt gegen uns haben?

Mit besten Grüßen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Korte.

Die Furcht vor Gewaltbedrohung kann ich verstehen. Aber diese kann von deutschen Staatsbürgern wie auch von Zugewanderten ausgehen. Es mag auch "deutsch-feindliche Übergriffe" geben. Eine Zahl von Gewalttaten mit solchem Hintergrund kenne ich nicht. Mir ist auch nicht bekannt, daß diese Zahl angewachsen sein soll. Es gibt Statistiken, wonach die Kriminalität von Kindern von Zuwanderern zuweilen größer ist als bei schon immer hier Ansäßigen. Allerdings haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, daß diese erhöhte Neigung zu kriminellen Handlungen gerade auch bei Kindern von Zugewanderten mit deutscher Staatsbürgerschaft zu finden ist, also bei Menschen, die aus osteuropäischen Staaten oder aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion gekommen sind. Darauf wird gefolgert, daß nicht die ethnische Zugehörigkeit oder die Religionszugehörigkeit ursächlich sind für Kriminalität, sondern der soziale Status mit wenig Zukunftschancen, fehlende Sprachkenntnisse und Arbeitslosigkeit. Also müssen Maßnahmen zur Abwehr solcher Gefahren auch bei diesen Gründen ansetzen. Die Grünen haben sich deshalb immer für die Förderung von Integration und Deutschkursen sowie für die Schaffung von Zukunftschancen der Zugewanderten eingesetzt. Daneben bleiben die Verbesserung des polizeilichen Schutzes wichtig und eine gerichtliche Ahndung von Straftaten.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele