Frage an Hans-Christoff Dees bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Hans-Christoff Dees
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Frage von andreas w. •

Frage an Hans-Christoff Dees von andreas w. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dees,

gibt es eine konkrete Zahl oder eine Schätzung wieviel Prozent der in Hamburg "neu geschaffenen" Arbeitsplätze, sprich als der Statistik verschwundenen Arbeitslosen in 1 Euro Jobs sind und wie viele neben einer Arbeit noch ergänzend ALG II erhalten?

Oder andersrum: Wie viele der neuen Jobs sind richtige Jobs auf dem freien Markt für mehr als 5 Euro die Stunde?

mit freundlichen Grüssen
A.Wenck

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Wenck,

Sie stellen genau die richtige Frage! Leider kann ich Ihnen jedoch keine Antwort darauf geben. Schon seit Längerem bemühe ich mich darum, herauszufinden, wie viele von den in Hamburg neu geschaffenen Arbeitsplätzen Vollzeitstellen sind, wie viele Mini- und Midi-Jobs darunter sind und wie viele aus der Arbeitslosenstatistik rausfallen, nur weil sie in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie den so genannten 1-Euro-Jobs sind.

Leider antwortet mir der Senat stets, dass es hierzu keine Statistiken gebe oder er sich damit nicht befasst habe. Die kürzlich aufgekommene Debatte um die sittenwidrige Bezahlung von Reinigungskräften in der Hotelbranche hat doch gezeigt, dass nicht jeder neu geschaffene Job als Erfolg verkauft werden kann - in dem bekannt gewordenen Fall handelte es sich, oberflächlich betrachtet, zwar um einen Job mit Tariflohn, der aber durch bestimmte Formulierungen im Vertrag zu einem Job zu Dumpinglöhnen wurde. Solche Umstände habe ich in der Bürgerschaft scharf kritisiert und immer wieder darauf hingewiesen, dass die "Erfolgsmeldungen" des Senats, Hamburg habe einen positiven Trend bei der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu verzeichnen, kritisch zu hinterfragen sind.

Auch die Frage, wie viele Menschen in Hamburg aufstockendes Arbeitslosengeld II erhalten, weil sie in ihrem Job nicht genug zum Leben verdienen, habe ich mehrfach gestellt. Antwort: Es gebe rund 20.000 in Hamburg, die davon betroffen seien. Welche Personenkreise sich dahinter verbergen, welche Branchen vornehmlich involviert sind - das weiß der Senat wieder nicht. Ihre Frage nehme ich aber als Ansporn, weiter an diesem brisanten Thema dran zu bleiben. Besten Dank also für Ihren Beitrag!

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Christoff Dees