Sehr geehrter Herr Bursik,

der unkontrollierte Konsum von Gewaltfilmen und -videos ist eine der Hauptursachen für die Gewaltzunahme unter Jugendlichen,nicht zuletzt an unseren Schulen. Aber auch das "bildungsferne" Angebot vieler Privatsender, deren Einführung von der CSU damals glühend verfochten wurde, trägt sicher wenig zu einer umfassenden sozialen und kulturellen (Aus-)Bildung unserer jungen Menschen bei. Deshalb halte ich die Vermittlung von Medienkompetenz in den Schulen für eine wichtige pädagogische Aufgabe. Wie entstehen Nachrichten, wie können sie manipuliert werden, wie finanzieren sich die verschiedenen Medien usw.? Die Mediennutzung zu erklären und zu bewerten ist eine pädagogische Aufgabe. Die Lehrer müssen entsprechend befähigt und die Schulen ausreichend und zeitgemäß ausgestattet werden, um Medienkompetenz zu vermitteln. Ganztagsschulen bieten eine hervorragende Möglichkeit, Alternativen zu einem übersteigerten Medienkonsum aufzuzeigen. Wir brauchen daher Ganztagsschulen und Betreuungsangebote in jedem Lebensalter der Schüler. In Ganztagsschulen könnten Kinder eine sinnvolle Mediennutzung erlernen. Aber natürlich sind auch die Eltern in der Pflicht, ihre Kinder nicht unkontrolliert der Medienwelt (im Kinderzimmer) zu überlassen, sondern Zeit in sinnvolle Alternativbeschäftigungen zu investieren. Im Übrigen kann ich keine pädagogische oder wie auch immer geartete Begründung finden, warum man brutale Gewaltvideos und -spiele als "Spielzeug" zulassen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Ulrich Pfaffmann,

Abgeordneter im Bayerischen Landtag