Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann bezüglich Bildung und Erziehung

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Hans-Ulrich Pfaffmann
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Frage von Klaus B. •

Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann von Klaus B. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo Uli,

die Ausbildungsinitiativen bishin zur Ganztagsschule gehen ja in die richtige Richtung. Wie sollten die dafür benötigten Lehrkräfte (kurzfristig) rekrutiert werden.

Viele Grüße

Klaus

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Antwort von
SPD

Lieber Klaus Baumgartner,

das ist natürlich richtig, dass wir für ein vernünftiges Schulsystem, für kleinere Klassen und weniger Unterrichtsausfall mehr Lehrer brauchen. Und das gleiche gilt natürlich für die Ganztagsschule. Aber es ist ja keineswegs so, dass gar keine Lehrer mehr zu bekommen wären. Richtig ist zwar, dass es insbesondere am Gymnasium Fächer gibt, in denen die Lehrer knapp sind (vor allem im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich), aber gleichzeitig gibt es immer noch Tausende arbeitslose Lehrer für alle Schularten. Gerade im Grundschulbereich, der im Falle eines Ganztagsschulbetriebs besonders viel neues Personal bräuchte, haben wir noch immer jedes Jahr viele Studierende, die im Anschluss keine Stelle erhalten. Außerdem erhöht sich mit dem Ganztagsschulbetrieb nicht unbedingt der FACH-Lehrerbedarf, d.h., ich brauche nicht mehr Mathematiklehrer, sondern kann auch mit anderen Fächerkombinationen arbeiten. Hinzu kommen Sozialpädagogen, Schulsozialarbeiter und ähnliche Berufe. Ganztagsschule heißt ja nicht mehr Fachunterricht, sondern pädagogisch sinnvoller Ganztagsbetrieb, mit individueller Förderung, Erholungsphasen, gemeinsamen Übungs- und Lernstunden etc. Das ist eine Frage der Organisation. Hinzu kommt, und das bestätigen Lehrer immer wieder, geht sehr viel "Unterrichtszeit" mit Bürokratie, - Schulaufgaben einsammeln, Rundschreiben verteilen, Geld einsammeln etc. - verloren. Wenn es dafür an den Schulen mehr Verwaltungspersonal gäbe, könnten die Lehrer echt entlastet werden.

Fazit: Alle verfügbaren und qualifizierten Lehrer jetzt einstellen, und mit nachvollziehbarer Personalplanung den Studierenden Planungssicherheit geben, sodass wieder mehr junge Menschen auf Lehramt studieren, außerdem den Lehrberuf mit Anreizen attraktiver machen.

Hans-Ulrich Pfaffmann