Frage an Harald Terpe bezüglich Gesundheit

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Harald Terpe
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Frage von Werner H. •

Frage an Harald Terpe von Werner H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Hr. Dr. Terpe

die frau gesundheitsministerin möchte am liebsten, das sich alle aok´ s zu einer bundes aok zusammenschließen, um verwaltungskosten zu sparen. meine fragen dazu wären, wieso schließt man nicht alle privaten und gesetzlichen kassen zu einen nationalen krankenversicherung zusammen in der alle bürger gleichberechtigt beiträge einbezahlen und auch gleichberechtigt leistungen beziehen? und nicht so wie bisher, das die privaten patienten beorzugt behandelt werden und die gesetzlich versicherten in die röhre gucken. in den letzten wochen sind die ärzten 2 milliarden € u. die krankenhäuser 3 milliarden€ bezuschußt worden. daraufhin ist ja der kassenbeitrag der gesetzlichen kassen um 0,6% erhöht worden. meine frage dazu, welchen betrag leisten die privatpatienten dazu? denn nehmen sie nicht auch bevorzugt die leistungen der ärzte und krankenhäuser in anspruch? es kann doch wohl nicht sein das die einen zahlen und die anderen nehmen die leistungen mit in anspruch? verstößt das nicht gegen den gleichheitsgrundsatz und wäre somit verfassungswidrig? schon aus all diesen ungerechten behandlungen der gesetzlich versicherten patienten, gegenüber der privatversicherten patienten und auch wegen des imensen einsparpotenials in der verwaltung, sollte der schritt zur bundesweiten bürgerkrankenversicherung gegangen werden. mich würde ihre meinung dazu interessieren und wie der gesundheitsausschuss dazu steht?

mfg werner homann

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Sehr geehrter Herr Homann,

herzlichen Dank für Ihre Frage. In der Tat ist die Frage berechtigt, warum es in Deutschland bei den Krankenversicherungen immer noch einen geteilten Versichertenmarkt gibt. Wir haben bereits in der vergangenen Legislaturperiode mit der grünen Bürgerversicherung einen Vorschlag vorgelegt, wie die überkommene Trennung von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen aufgehoben werden kann und so auch Beamte, Abgeordnete oder Selbständige einbezogen werden. Ein weiterer Vorteil der grünen Bürgerversicherung ist, dass grundsätzliche alle Einkunftsarten - also auch Vermögenseinkünfte oder Mieteinkünfte - bei der Beitragsbemessung einbezogen werden sollen.
Damit könnte die starke Abhängigkeit der Gesetzlichen Krankenversicherung von den Einkommen der abhängig Beschäftigen abgemildert werden. Diese Abhängigkeit offenbart sich in ständig steigenden Beiträgen der gesetzlich Versicherten.

Die Große Koalition aus Union und SPD hat die Verbesserung der Einnahmebasis der Gesetzlichen Krankenversicherung auf die lange Bank geschoben und stattdessen den Gesundheitsfonds beschlossen, ein bürokratisches Monster, das keiner braucht und das die Einnahmeprobleme in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht löst.

Mehr über die Grüne Bürgerversicherung finden Sie hier (http://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dok/212/212303.eine_fuer_alle.html)

Ihr
Dr. Harald Terpe

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