Frage an Heidi Thron bezüglich Umwelt

Heidi Thron
FDP
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Frage von Hans K. •

Frage an Heidi Thron von Hans K. bezüglich Umwelt

Zunächst meine Hochachtung, daß Sie sich an diesem Frage-Antwort-spiel beteiligen.

Frage:
Die Gründe für die Verlängerung der AKW-laufzeiten wurden nie so publiziert, daß ich sie kapiert habe. Ich glaube sagen zu können, daß es vielen ähnlich gegangen ist und daß dieser Wechsel der Beschlußlage o h n e zwingenden Grund, andere Gründe hatte als angegeben wurden. Es gab doch genug fachliche Stimmen, die laut und deutlich dagegen sprachen.
Wo liegen die echten Gründe, waren es rein wirtschaftliche Interessen? Wer war letztendlich hierfür entscheidend?

Und noch eine Frage: Glauben Sie, daß Sie sich mit Ihrer kleinen Partei durchsetzen können, wenn Mappus Ministerpräsident wird. Für mich erscheint er immer als ein (unangenehmer) Autokrat!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H. Kiermayer

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Dr. H. Kiermayer,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich mit großem Interesse gelesen habe. Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen jetzt erst antworte, aber in den letzten Tagen des Landtagswahlkampfes bin ich ständig unterwegs, und mein Tag müsste im Moment 48 Stunden haben.

Zur Frage 1:

Das Thema zur Laufzeitverlängerung haben wir auch innerhalb der FDP kontrovers diskutiert. Der Fraktionsvorsitzende der baden-württembergischen FDP/DVP Landtagsfraktion Hans-Ulrich Rülke hatte für die Laufzeitverlängerung zur Bedingung gemacht, dass mindestens die Hälfte der Gewinne zugunsten der Erforschung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien abgeschöpft werden. Wir waren uns darin einig, dass die Kernenergie ausschließlich als Brückentechnologie gesehen werden darf. Ich selber hatte mich klar gegen die Laufzeitverlängerung ausgesprochen. Für mich ging es darum, den Zeitdruck auf die Entwicklung regenerativer Energien zu erhöhen, um den Ausstieg aus der Kernenergie früher zu erreichen.

Das Katastrophenszenarium in den japanischen AKWs zeigt uns aber nun, dass die Risiken der Kernenergie für den Menschen nicht beherrschbar sind. Diese bittere Erkenntnis muss uns im In- und Ausland zum Umdenken bewegen. Es sollte nun für alle Energieversorger gelten, von den kommunalen bis hin zu den großen Stromerzeuger, dass mit Hochdruck die Entwicklung und die Produktion von alternativen Energiequellen vorangetrieben werden muss. Es gibt hier noch viel Potential zu wecken. Den Markt sehe ich insbesondere in der dezentralen Energieversorgung mit einem guten Wettbewerb, von dem am Ende der Verbraucher profitieren wird.

Die Weiterentwicklung im Bereich von alternativen und umweltfreundlichen Energiequellen kann für unser Land neue Arbeitsplätze schaffen und insbesondere den kleinen und mittleren Betrieben zugute kommen.

Zur Frage 2:

Die FDP hat in der Regierungskoalition in Baden-Württemberg sowohl als Korrektiv als auch in der Funktion des Ideengebers in den letzten 5 Jahren wichtige Aufgaben erfüllt. Beispiel: Das FDP geführte Wirtschaftsministerium hat durch gezielte Förderprogramme insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen unser Bundesland zur Nr. 1 in Europa im Bereich von Innovation und technologischem Fortschritt gemacht. Wir haben durch diese wachstumsorientierte Politik eine hervorragende Beschäftigungsquote und inzwischen mehr Ausbildungsplätze als Auszubildende. Das zeigt sich auch darin, dass wir in BW mit 2,7% die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa haben.

Weitere Informationen zu politischen Themen finden Sie auf meiner Homepage www.heidi-thron.de .

Über Ihr Interesse habe ich mich sehr gefreut.

Mit freundlichen Grüßen
Heidi Thron