Sehr geehrte Frau Opitz,

bezugnehmend auf Ihre Antwort zur
Frage von Florian Jacobsen vom 05.11. hätte ich gerne einige Dinge abschließend geklärt.

Sie sagen das sie „unter der Hand“ Informationen bekämen, die ihnen gestehen würden, das zum Beispiel Professuren durch Studiengebühren nicht finanziert werden könnten, da diese nicht ausschließlich für die Lehre zur Verfügung stünden.

Dabei frage ich mich doch allen Ernstes, wofür stehen diese Leute denn dann sonst zur Verfügung? Um ihre Zeit in der Universität abzusitzen? Ich selbst mache momentan eine Meisterschulung bei der IHK, für die ich innerhalb von knapp zwei Jahren einen Betrag bezahle, von dem ich annähernd zwei Bachelor-Studiengänge (mit Studiengebühren) finanzieren könnte.

Die Dozenten werden dort nur dann bezahlt, wenn sie auch unterrichten, sprich: entsprechende Kurse zustande kommen und sie bekommen Zuschüsse, wenn die zu unterrichtenden Gruppen größer werden. Ich als Kursteilnehmer fühle mich dort super betreut und empfinde jeden bezahlten Euro als gut investiert, da auch die Dozenten sowohl praxisnahen als auch modernen Unterricht führen.

Aus diesem Grund möchte ich gerne einmal von Ihnen wissen, mit welcher Begründung sie die Studiengebühren zum Wintersemester 08/09 gerne wieder abschaffen möchten, wo erst kürzlich das Bafög zum neuen Jahr erhöht wurde, unter Anderem als Reaktion auf die Studiengebühren in einigen Bundesländern.

Denken Sie nicht, dass Sie den Universitäten eventuell einige Zeit geben sollten, um nach der (sicherlich nicht gerade einfachen) Umstellung auf das Bachelor/Master-System über sinnvolle(!) Investitionen, beispielsweise in neues und fachlich besser ausgebildetes Lehrpersonal (das dann ausschließlich zu Studienzwecken zur Verfügung steht) oder Studienmittel nachdenken zu können, statt voreilig und unüberlegt zu handeln?

Denn so handeln aus meiner Sichtweise Sie, wenn sie die geplante Revision des Studiengebühr-Systems tatsächlich durchgesetzt bekommen.

Herzlichen Gruß,
Manuel Bieh