Frage an Heike Raab bezüglich Verkehr

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Heike Raab
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Frage von Franz-Peter Z. •

Frage an Heike Raab von Franz-Peter Z. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Raab!

Die Eifelquerbahn, Mayen - Gerostein, sollte nach dem Gutachten Gehrmann reaktiviert werden. Der erste Teilabschnitt bis Kaisersech wurde umgesetzt. Der SPNV-Zweckverband-Nord hat 12/05 die weitere Verlängerung bis Ulmen beschlossen. Das Land möchte die hierfür notwendige Instandsetzung des Gleiskörpers nicht bezahlen und setzt somit auch über die wichtige touristische Nutzung hinweg. Welche Bedeutung haben noch die Beschlüsse und Arbeit der Zweckverbände? Vor kurzem hat erst ein Integrationsbetrieb auf dem ehemaligem Militärgelände in Ulmen eröffnet. Er und viele Pendler, besonders Auszubildende, Schüler, ältere Menschen und Touristen warten auf diese wichtige Verbindung. Was wollen Sie tun um unsere Straßen zu entlasten (das können auch Nebenstrecken) und das Beschlüsse in Taten umgesetzt werden?
Mit freudlichen Grüßen Peter Zilliken

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Zilliken,

vielen Dank für ihre Mail. Seit Jahren begleiten meine Kollegin Astrid Schmitt aus Daun und ich gemeinsam die Eifelquerbahn und setzten uns für ihre Zukunft ein. Nach einem Gesprächsabend dazu in Ulmen habe ich folgenden Brief an Minister Bauckhage gesandt:

"Drohende Streckenstillegung Kaisersesch-Ulmen am 1. Mai 2006

Sehr geehrter Herr Minister,

die Situation ist brenzlig. Ab 1. Mai 2006 droht das Aus für den Schienenverkehr zwischen Ulmen und Kaisersesch. Bereits jetzt darf an der für die touristischen Verkehre genutzten Strecke nur 30 Stundenkilometer gefahren werden, denn der Schienenweg ist marode. Künftig dürfte man nur noch 10 km/h fahren, sagte der Betreiber der Vulkaneifel-Bahngesellschaft Jörg Pety auf einer SPD Veranstaltung in Ulmen. Das ist eine für Fahrgäste unzumutbare Geschwindigkeit, daher will der Betreiber nicht mehr zwischen Ulmen und Kaisersesch fahren.

Vor diesem Hintergrund wende ich mich an Sie, verehrter Herr Bauckhage, um alle Möglichkeiten auszuloten, wenigstens die Freizeitverkehre auf diesem Streckenabschnitt zu erhalten. Die Eifelquerbahn ist für den Tourismus, ein Wirtschaftsfaktor mit großer Wertschöpfung in der Eifel, wichtig geworden. Auch im Rahmen der Fußball WM, die Schweizer Nationalmannschaft logiert in Bad Bertrich, werden Fahrten ab Ulmen geplant. Auch das Interesse für den Schülerverkehr ist vor Ort hoch, auch wegen der Sicherheitsaspekte und der schnellen Verbindung. Zahlreiche Kinder aus Ulmen und Umgebung besuchen Schulen in Daun aber auch in Kaisersesch. Kürzlich berichtete mir eine Auszubildende aus Mayen, die Hotelfachfrau in Ulmen lernt, sie fahre mit dem Zug bis Kaisersesch, steige dann um in den Bus, fahre bis Cochem und dann wieder hoch in die Eifel, um zu ihrem Ausbildungsplatz zu gelangen. In beschränktem Maße ist auch der Cargobereich, zumindest was Holztransporte angeht, interessant. Die Forstämter verladen über die Schiene.

Der finanzielle Rahmen ist geringer als vor Jahren, auf Grund der weniger nachgefragten Gleisbauunternehmen. Notwendig sind Minimum 2 Millionen Euro für Reparaturarbeiten damit der Freizeitverkehr fahren kann. Für eine komplette Reaktivierung mit Bahnsteigen würden rund 5,7 Millionen Euro benötigt.

Alle Ortsbürgermeister entlang der Bahnstrecke nahmen an der SPD Veranstaltung am 2.2. in Ulmen teil und sprachen sich für den Schienenverkehr in der Eifel aus. In Urmersbach habe man sehr gute Erfahrungen gemacht. Im kleinen Ort könne eine Tourismussteigerung von 20 bis 25 Prozent ausgemacht werden. Positiv sei vor allem die Verbindung Bahn und Radweg, sagte Ortsbürgermeister Weber. Der Ortsbürgermeister von Ulmen äußerte klar, es ist unumstritten, dass wir den Schienenweg brauchen und wir brauchen in jetzt. Der Ortsbürgermeister von Laubach bemerkte, dass seine Gemeinde alle Kraft für einen Bahnhaltepunkt einsetzen wolle."

Sehr verehrter Herr Zilliken, sobald ich eine Antwort erhalten habe, werde ich diese gerne an sie weiterleiten. Weitere Informationen finden sie auch auf meiner Homepage www.heike-raab.de.

Mit freundlichen Grüßen
Heike Raab, MdL