Frage an Heinz Lanfermann bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Heinz Lanfermann
FDP
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Frage an Heinz Lanfermann von Hans-Jürgen P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Lanfermann,

da die Diätenerhöhung ab 2008 in breiten Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis und Wut trifft, möchte ich Sie persönlich fragen, ob Sie diesen Geldbetrag für sich verwenden werden oder eventuell gemeinnützigen Projekten zur Verfügung stellen.
Vielen Dank im voraus für eine ehrliche Antwort.

Hans-Jürgen Pusch

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Pusch,

ich lehne die jüngst in einer Nacht- und Nebelaktion von der so genannten Großen Koalition beschlossene Diätenerhöhung ab, sie ist unnötig und zeigt, dass die schwarz-rote Koalition den Kontakt zur Wirklichkeit endgültig verloren hat. Diese Pläne sind im Alleingang von CDU und SPD heimlich und hinter dem Rücken der Opposition ausgeheckt worden, erst aus der Presse habe ich erfahren, was die Große Koalition vereinbart hat, die FDP-Bundestagsfraktion wurde lediglich im Nachhinein informiert.

Abgeordnete können entgegen der Begründung seitens der rot-schwarzen Koalition weder mit Beamten noch mit Angestellten einer Behörde verglichen werden. Deshalb können die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes auch nicht auf die Parlamentarier und ihre Bezüge übertragen werden.

Die FDP-Bundestagsfraktion hat grundsätzliche Bedenken hinsichtlich des derzeitigen Verfahrens zur Festsetzung der Höhe der Abgeordnetendiäten. Wir fordern weiterhin, dass das Grundgesetz geändert wird.

Nach dem Willen meiner Fraktion sollen künftig die Abgeordnetenbezüge in einem transparenten und objektiven Verfahren durch eine vom Bundespräsidenten eingesetzte, unabhängige Kommission festgesetzt werden. Diese Lösung hätte den Vorteil, dass dann der Selbstbedienungsvorwurf nicht mehr erhoben werden könnte, dem die Bundestagsabgeordneten angesichts ihres Arbeitspensums und der Bedeutung ihrer Tätigkeit zu Unrecht ausgesetzt sind. Eine Spende allerdings? wie von Ihnen angeregt ? wird die überfällige strukturelle Neuordnung der Art und Weise der Diätenfestsetzung nicht ersetzen können.

Mit freundlichen Grüßen Ihr

Heinz Lanfermann, MdB