Frage an Helmut Bohn-Klein bezüglich Umwelt

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Helmut Bohn-Klein
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Frage an Helmut Bohn-Klein von Reiner A. bezüglich Umwelt

Die saarländische Landesregierung hat Tiefbohrungen an der Grenze zu Frankreich in Auftrag gegeben um zu untersuchen, ob das Trinkwasser im Buntsandsteingebirge im Warndt durch französisches Grubenwasser verunreinigt werden kann. Gleichzeitig wird von der RAG behauptet, das saarländische Grubenwasser könne im Buntsandstein im gleichen Gebiet nicht zu Verunreinigungen führen. Wie ist das zu verstehen oder woher weiß das Grubenwasser ob es sich um französisches oder saarländisches Grubenwasser handelt.

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Die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland interessiert tatsächlich weder das Grund- noch das Grubenwasser. Beide Bergbaugebiete waren ja sogar lange Zeit verbunden. Weder die Kohleflöze, noch die anderen Gesteinsschichten werden durch irgendeine von Menschen gemachte Grenze unterbrochen. Nach der Einstellung des Kohlebergbaus in Frankreich wurde versucht, mit Dämmen die Wasserhaltung beider Reviere voneinander zu trennen - mit zweifelhaftem Erfolg. Die jetzt in Auftrag gegebenen Tiefbohrungen tragen dieser Tatsache Rechnung und basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und zahlreichen Gutachten, die belegen, dass durch Grubenwasser tatsächlich eine Gefahr für das Trinkwasser besteht. Die Flutung des Grubengebäudes mit dem salzhaltigen Grubenwasser schwemmt sowohl eingebrachte wie natürliche vorkommende Giftstoffe aus. Aufgrund chemisch-physikalischer Gesetzmäßigkeiten tritt längerfristig eine Vermischung mit dem Grundwasser ein. Das Grubenwasser aus dem saarländischen Steinkohlebergbau birgt die gleichen Gefahren, auch wenn die RAG das leugnet. Das saarländische Grubenwasser ist nicht nur jetzt schon mit PCB belastet, sondern es besteht zukünftig die Gefahr der Ausschwemmung weiterer Giftstoffe, die aus der untertägigen Entsorgung von Giftmüll herrühren, darunter hochtoxische, dioxinbelastete Filterstäube und Schlacken aus der Müllverbrennung. Es gibt es nur eine vernünftige Lösung: die Wasserhaltung muss auf Dauer erhalten bleiben. Das übertage gepumpte Wasser muss kontinuierlich untersucht und gegebenenfalls gereinigt werden. Soweit möglich müssen die unter Tage vorhandenen Giftstoffe geborgen werden, wenn wir nicht die Trinkwasserversorgung künftiger Generationen gefährden wollen. Für die Kosten ist das Verursacherprinzip anzuwenden.