Antwort Abgeordnetenwatch

1. Was ist aus Ihrer Sicht die Ursache des demografischen Wandels in
Sachsen-Anhalt und wie sollte man damit politisch umgehen (bitte eine
kurze Antwort)?

Der demografische Wandel ist in den zurückgehenden Geburtenzahlen nach den sogenannten Babyboomer Jahrgängen zu suchen. Dies betrifft ganz Deutschland. Sachsen-Anhalt hat dies nach dem Fall der Mauer auch erreicht. Eine Familie zu gründen hat nicht mehr die gleichen Anreize wie noch vor 30 Jahren. Dadurch kommt es häufig zur Entscheidung ob ein Kind finanziell tragbar ist. Natürlich gibt es noch weitere Gründe wie eine sich verändernde Mentalität in Bezug auf persöhnliche Freiheit und Familiengefüge. Politisch kann nur eine Umgebung geschaffen werden um es Menschen zu ermöglichen Familien zu gründen und zu erhalten. Hierbei gilt es auch neuere Formen von Familienzusammeschlüssen zu berücksichtigen und zu fördern.

2. Wie kann aus Ihrer Sicht die Bundespolitik zur Stärkung des
ländlichen Raumes in Sachsen-Anhalt beitragen?

Die Bundespolitik kann durch eine intelligente Vekehrsplanung bestimmte Regionen beleben, sie kann durch Förderprogramme bestimmte Gegenden unterstützen Landschaften zu erhalten. Gezielte Tourismusförderung kann ebenso ein Mittel sein. In der Bildung sollte ausserdem mehr die Bundesebene einbezogen werden. Die Pendlerpauschale kann angepasst werden um eine größere Distanz zum Arbeitsplatz zu erlauben. Die Ärtzliche Versorgung kann zusammen mit Krankenkassen und Verbänden verbessert werden um so den Wegzug entgegenzuwirken. Es gibt also eine Reihe von Eingriffsmöglichkeiten wie die Bundespolitik sich positiv auf ländliche Gegenden konzentrieren kann. Dabei habe ich nur einen Teil aufgeschrieben der mir spontan einfiel.

3. Wie wird sich der ländliche Raum entwickeln, wenn so viele
Grundschulen geschlossen werden, wie dies die CDU/SPD-Landesregierung in
Sachsen-Anhalt vorhat?

Die derzeitige Politik der Landesregierung wird den Abzug aus dem ländlichen Raum weiter unterstützen. Insbesondere Familien werden sich überlegen ob ein Schulweg von teilweise über 45min annehmbar ist. Dies führt zu Überalterung von Städten und Gemeinden wodurch viele Dinge auf der Strecke bleiben werden. Insbesondere kleine Gemeinden leben von ehrenamtlichen Engangement vieler Menschen die durch ältere Menschen teilweise garnicht mehr geleistet werden kann. Dies führt zu einer Spirale von unattraktivität in Städten wodurch noch mehr Menschen wegziehen. Das verfallen von Städten die schon im 13 Jhd. erwähnt wurden kann die Folge sein. Das wäre ein schändlicher Umgang mit unserer Geschichte.

4. Kann bzw. soll aus Ihrer Sicht die SchulentwicklungsVO des Landes
vom 30.5.2013 aufgehoben werden? Bitte begründen Sie Ihre Auffassung.

Ja meiner Meinung nach sollte diese aufgehoben bzw. geändert werden. Sie berücksichtigt keine Möglichkeiten Schulen zu erhalten mit moderneren Lehrmethoden wie Klassenräume mit Fernlehrtechnik. Dadurch könnten auch kleine Schulen mit vernüftigen Kosten erhalten werden. Die Schließung aus Kostengründen wäre überflüssig. Ausserdem sind in der VO die Beförderungszeiträume für kleine Kinder noch dazu unbeaufsichtigt sind viel zu hoch angesetzt. In der Praxis gehen die Zeiten durch Staus etc. auch mal in die Höhe.

5. Welche Chancen sehen Sie, die Schließung vieler Grundschulen in
Sachsen-Anhalt zu verhindern?

Ich sehe die Chance der Erhaltung von Schulen darin Synergien zu bilden. Das heißt Lehrerzusammenschlüsse zu fördern und Schulen im Fernlehren durch Moderne Techniken zu stützen. So könnten Hauptfächer von Klassenlehrern vor Ort übernommen werden während andere Fächer über Videolearning beigebracht werden. Der Klassenlehrer bleibt dann als Pädagogische Betreuung vor Ort. Alternativ ginge auch ein Lehrertausch zwischen Schulen. Natürlich müsste dies zusammen mit den Lehrern ausgearbeitet werden um sicherzustellen das dies nicht zu einer mehrbelastung ausschließlich auf Lehrerseite führt.