Frage an Hermann Scheer von Stv Petra S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Genosse Scheer,
wir, die SPD Fraktion hat gestern einen Klimaantrag diskutiert und ist an dem überaus wichtigen Thema Co2 Reduzierung hängengeblieben.
Unter dem Druck der Finanzen ist mein Vorschlag den Bezug von ÖKO-Strom für die Kommune umzusetzen nicht getragen worden.
Meine Frage: Ist Ökostrom für finanzscheache Kommunen nicht umstzbar?
Welche intelligenten Lösungen gibt es um die Mehrkosten (30% ?) abzufangen.
Eschwege hat als Energieversorger die EON, die natürlich auch Geld in das Kommunale Säckel spült.
Mit besten Grüßen nach Berlin, vom schönen Nordhessen
Ihre Petra Strauß
Liebe Petra,
für Deine Anfrage zum Thema Ökostrom darf ich mich bedanken.
Wenn Deine Fraktion eine vollständige Umstellung auf Ökostrom nicht unterstützt, kannst Du zumindest den Vorschlag für eine teilweise Umstellung einbringen.
Möglicherweise bringt die Umstellung auf Ökostrom Mehrkosten mit sich, doch halte ich es für sehr unrealistisch, dass diese sich auf 30% belaufen sollen. Realistischer sind 2-6%, wie das Beispiel der Stadt Ebersbach (in Baden-Württemberg) zeigt, die, seit mehreren Jahren, sehr erfolgreich 30% ihres Stroms für die öffentlichen Liegenschaften aus erneuerbaren Quellen bezieht. Ab nächstem Jahr sollen es sogar 50% sein. Um die Mehrkosten noch weiter zu drücken, könnt Ihr auch Bündelausschreibungen mit anderen Kommunen vornehmen. Auch diesen Versuch wird Ebersbach machen. Die Stadt hat sich mit Esslingen (ebenfalls Baden-Württemberg) und anderen zusammengeschlossen, und diese Städte und Gemeinden arbeiten nun an einer gemeinsamen Ausschreibung. Andere Gemeinden, die sich dem angeschlossen haben, sind beispielsweise Hochdorf und Kernen (beide in Baden-Württemberg). Bei allen genannten Kommunen könnt Ihr sicherlich weitergehende Informationen zum Thema bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hermann Scheer